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Publikation der Instruktion « Redemptionis Sacramentum »
Präsentation durch das Präsidium der Schweizer Bischofskonferenz
Die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung
veröffentlicht diesen Freitag eine Instruktion über verschiedene Punkte,
die zu beachten und zu unterlassen sind bei der Feier der Eucharistie.
Der Text des Dokumentes, der in den letzten Monaten Gegenstand
zahlreicher Gerüchte war, dient in erster Linie einer Bekräftigung der
grundlegenden Prinzipien dieses zentralen Mysteriums des katholischen
Glaubens, so wie als Hilfe für ihre konkrete Anwendung. Der Text
entstand auf dem Hintergrund der bewundernswerten Enzyklika von Johannes
Paul II. « Ecclesia de Eucharistia », die letztes Jahr zu demselben
Thema veröffentlicht wurde.
Einige Hinweise für ein besseres Verständnis
Um den Sinn dieses Dokumentes richtig zu verstehen, werden im Folgenden
einige Hinweise als Lesehilfe und eine Kurzzusammenfassung geboten:
Die Grundintention des Textes liegt in der Hervorhebung der spezifischen
Rolle jedes einzelnen innerhalb der Eucharistiefeier, ohne dabei eine
Entwertung einzelner vorzunehmen. Die Priester und Bischöfe sind
vornehmlich dazu geweiht, um das Opfer der Eucharistie zu feiern und den
Gläubigen den Leib und das Blut Christi zu spenden. Die Diakone und auf
ihre Weise die Akolythen, die anderen Helfer, die Lektoren und
Kirchenchöre sowie die Laien mit speziellem Auftrag, werden alle dazu
aufgefordert ihre Mithilfe einzubringen und ihre verschiedenen
Funktionen und Dienste aus dem Glauben heraus zu erfüllen.
Es geht der Instruktion um weit mehr als um eine reine Rückkehr zu den
Wurzeln der Eucharistie und um das Verstehen der Gründe dieser oder
jener Praxis: Die Absicht besteht darin, diesen altehrwürdigen
Glaubensschatz zu bewahren. Es geht um ein Bedürfnis der Klärung also,
um die katholischen Gemeinschaften auf ihrem Weg zu begleiten.
Wie oft bei solchen Texten, mag der Sprachstil juristisch oder
disziplinär wirken. Dies ist jenen Dokumenten eigen, die die
unterschiedlichsten kulturellen Situationen erreichen, und dort auch
verstanden werden sollen. Es ist darum Aufgabe der Lokalkirchen diese
Dokumente zu erklären und sie in den jeweiligen kulturellen Kontext
umzusetzen. Dies wiederum bedingt einen längerfristigen Prozess. Ein
solcher Prozess ist sicher auch in der Schweiz notwendig, wenn es darum
geht, lokale Eigentraditionen in die vollständige Glaubensgemeinschaft
mit der Universalkirche einzugliedern: Eine grosse Herausforderung für
die Bischöfe, Priester und Laien, die gemeinsam angegangen werden muss.
Die Instruktion hat eine Einleitung, acht Kapitel und einen Schluss
· Das erste Kapitel spricht über die Rolle des Apostolischen
Stuhls, des Diözesanbischofs, der Bischofskonferenz, der Priester und
der Diakone. Vor allem die Rolle des Bischofs wird sehr präzise erklärt.
· Das zweite Kapitel konzentriert sich auf die Teilnahme der
Laien an der Eucharistiefeier. Die Taufe ist die Basis des allgemeinen
Priestertums (Nr. 36, 37). Der geweihte Priester bleibt unaufgebbar für
die christliche Gemeinschaft und die Rollen von Priestern und Laien
dürfen nicht miteinander vermischt werden (Nr. 42, 45). Laien haben ihre
eigene Rolle. Die Instruktion legt Wert darauf, dass alle Gläubigen mit
Leib und Seele, also mit ihrem ganzen Leben an der Liturgie teilnehmen.
Es ist wichtig, dies zu betonen und der Instruktion nicht zu
unterstellen, sie sei etwa gegen die Laien gerichtet.
· Kapitel 3, 4 und 5 versuchen auf einige häufig gestellte
Fragen zu antworten und einige bekannte Missbräuche, die sich in die
Messfeier eingeschlichen haben, anzusprechen. So werden etwa die
Kriterien dazu angegeben, wer die Heilige Kommunion empfangen kann und
wer sie nicht empfangen sollte. Weiter wird auch auf die erforderliche
Sorgfalt bei der Spendung der Heiligen Kommunion unter beiderlei
Gestalten und die Fragen bezüglich der liturgischen Gewänder und Gefässe
eingegangen. Schliesslich spricht der Text auch die Haltung beim Empfang
der Heiligen Kommunion und dazugehörige Fragen an.
· Kapitel 6 bezieht sich auf die Verehrung der Eucharistie
ausserhalb der Messfeier. Dieses Kapitel spricht von der nötigen
Ehrfurcht vor dem Tabernakel und von der Praxis des Besuchs und der
Anbetung des Allerheiligsten Sakraments, von Fragen zu Kapellen, die der
ewigen Anbetung gewidmet sind und von eucharistischen Prozessionen und
Kongressen (Nr. 130, 135-136, 140, 142-145).
· Kapitel 7 lenkt die Aufmerksamkeit auf die ausserordentlichen
Aufgaben, die Laien anvertraut werden; wie zum Beispiel den
ausserordentlichen Spendern der heiligen Kommunion oder den Leitern
von Gebetsgottesdiensten in Abwesenheit des Priesters (Nr. 147- 169).
Hier wird die Frage behandelt, welche Dienste Laien übernehmen sollen,
wenn nicht genügend Priester oder Diakone zur Verfügung stehen.
· Das letzte Kapitel bezieht sich auf das Vorgehen bei
Missbräuchen in Zusammenhang mit der Eucharistie. Die Hauptabhilfe ist,
so wird festgestellt auf lange Sicht eine geeignete Ausbildung sowie
ein gesunder Glaube. Wenn aber Missbräuche geschehen sind, so hat die
Kirche die Pflicht, diese im Geist der Wahrheit und Liebe anzusprechen.
Schlussbemerkung
Die vorliegende Instruktion fasst den aktuellen Stand der Dinge zusammen
und bringt inhaltlich wie auch rechtlich nichts Neues, sondern macht
darauf aufmerksam, dass für die Feier der Heiligen Eucharistie die
nötige Sorgfalt angezeigt ist. Sorgfalt und Ehrfurcht sind nämlich
Ausdruck einer inneren Haltung, die hierbei zentral ist: Geht es doch
bei der Messfeier wesentlich um die persönliche Verbundenheit mit
Christus, die in diesem grossen Geschenk der Eucharistie erfahrbar wird.
In seiner Enzyklika « Ecclesia de Eucharistia » hat der Heilige Vater
ausdrücklich daran erinnert, dass die Eucharistie die höchste Form des
gemeinschaftlichen kirchlichen Gottesdienstes ist und nicht eine
Privatsache. Daher ist diese Instruktion aus der Sorge entstanden, dass
auch der Form, in der die Eucharistie als gemeinsames Gebet der ganzen
Kirche gefeiert wird, besondere Ehrfurcht und Sorgfalt gebührt,
insbesondere auch dem eucharistischen Hochgebet. Eine Zusammenstellung
von möglichen Fehlern und Praktiken, die zu vermeiden sind, betont den
Respekt vor der heiligen Handlung im Erfahrungshorizont der
Universalkirche.
In der Instruktion sind nicht alle genannten Fehler und Missbräuche
gleich gewichtet. So nimmt das Dokument beispielsweise eine Gewichtung
vor, indem es von schwerwiegenderen Vergehen spricht - den graviora
delicta - und damit das sakrilegische Entwenden der eucharistischen
Gestalten und andere schwere Vergehen benennt. Es liegt in der
pastoralen Verantwortung und Klugheit des Ortsbischofs abzuwägen,
welchen missbräuchlichen Praktiken er besondere Aufmerksamkeit widmen
muss. Im Sinne der von der Instruktion angesprochenen Aufgabe der
Bischöfe (vgl. Nr. 19), werden auch die Schweizer Bischöfe ihre
Verantwortung wahrnehmen. Jedenfalls werden die graviora delicta mit
höchster Wachsamkeit beobachtet. Die Schweizer Bischöfe danken allen
Priestern, Diakone, Seelsorgern und Seelsorgerinnen, allen Pfarreien und
Gemeinschaften, die im Geiste der Kirche die Feier der Heiligen
Eucharistie mit grosser innerer Anteilnahme und Ehrfurcht begehen.
Freiburg, 23. April 2004
Das Präsidium der SBK
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Siehe :
http://www.vatican.va/roman_curia/congregations/ccdds/documents/rc_con_c
cdds_doc_20040423_redemptionis-sacramentum_ge.html
http://www.kath.ch/sbk-ces-cvs