[cid:image001.gif@01D0E61B.C4AF4270]
Schweizer Bischofskonferenz (SBK) – Informationsstelle
Conférence des évêques suisses (CES) – Service d’information
Conferenza dei vescovi svizzeri (CVS) – Servizio informazioni
Alpengasse 6, PF 278, 1701 Freiburg i.Ü., I :
http://www.bischoefe.ch<http://www.sbk-ces-cvs.ch>
T :+41 26 510 15 15, F : +41 26 510 15 16, E :
info@conferencedeseveques.ch<mailto:info@conferencedeseveques.ch>
Ne pas répondre à cet e-mail, svp ! Bitte dieses E-Mail nicht beantworten! Pf, non
rispondere a questa e-mail !
Pour plus d'informations, für weitere Informationen, per ulteriori informazioni :
secretariat@conferencedeseveques.ch<mailto:secretariat@conferencedeseveques.ch>
________________________________
[cid:image002.png@01D2BF63.9E7EBFE0]
22. Februar 2018
Medienmitteilung
No Billag-Initiative – Eidgenössische Volksinitiative 'Ja zur Abschaffung der Radio-
und Fernsehgebührenʼ
Demokratische Willens- und Meinungsbildung braucht Vielfalt - Nein zur Abschaffung eines
gebührenfinanzierten Service Public
Die Schweizerische Nationalkommission Justitia et Pax empfiehlt ein Nein bei der
Abstimmung über die "No Billag-Initiative". Die Folgen bei der Annahme der
Initiative wären für unsere Demokratie und für die Minderheiten in unserem Land
gravierend: Information und Meinungsbildung würden immer mehr zu einer Frage
finanzkräftiger Investoren, eine ausgewogene Berichterstattung müsste zusehends
politischen und wirtschaftlichen Interessen weichen, und die Vielfalt und Qualität der
sprachregionalen Angebote wären in Frage gestellt.
Die Schweiz lebt von ihrer kulturellen und sprachlichen Vielfalt. Wesentlich für den
gesellschaftlichen Zusammenhalt und für das Funktionieren der Demokratie ist, dass sich
diese Vielfalt auch im Angebot des Service Public widerspiegelt. Die No Billag-Initiative
will jedoch die Angebote bei Radio, Fernsehen und Neuen Medien stärker an
marktwirtschaftlichen Kriterien ausrichten: Wer sehen, hören und konsumieren will, kann
und soll ein Abo für Dienstleistungen lösen. Doch nicht alle Lebens- und
Gesellschaftsbereiche lassen sich nach den Gesetzen von Angebot und Nachfrage sinnvoll
organisieren. Mit der Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühren könnten nicht mehr in
allen Sprachregionen gleichwertige Angebote zur Verfügung gestellt werden. Der
gesellschaftliche Zusammenhalt in der Schweiz würde darunter leiden.
In der Vergangenheit hat sich der gebührenfinanzierte Service Public über die Sprach- und
Kulturgrenzen hinweg bewährt. Eine Querfinanzierung war erwünscht, damit auch Angebots-
und Meinungsvielfalt in kleineren Sprachregionen und für Minderheiten gegeben waren. Die
Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühren würde einen ähnlichen Konzentrationsprozess
hervorrufen, wie er gegenwärtig intensiv und verstärkt in den Printmedien zu beobachten
ist. Demokratie und Qualitätsjournalismus würden darunter leiden.
Aus sozialethischer Perspektive, die neben einem Schutz von Minderheiten immer auch das
Gemeinwohl im Blick hat, erschwert diese Initiative ausgewogene Informations- und
Meinungsbildung für alle. Bürgerinnen und Bürger und besonders Minderheiten brauchen in
einer funktionierenden Demokratie einen gleichberechtigten Zugang zu ausgewogenen
Informationen – unabhängig von ihrer sozialen, wirtschaftlichen und politischen Lage.
Für weitere Auskünfte:
Dr. Wolfgang Bürgstein, Generalsekretär Justitia et Pax:
Mobil: +41 78 824 44 18, eMail:
wolfgang.buergstein@juspax.ch<mailto:wolfgang.buergstein@juspax.ch>
Justitia et Pax ist eine beratende Kommission der Schweizer Bischofskonferenz. Sie
beschäftigt sich schwerpunktmässig mit sozialen, politischen, wirtschaftlichen und
ökologischen Fragen und macht dies aus einer sozialethischen Perspektive.
Link zum Mediencommuniqué :
http://www.juspax.ch/de/dokumente/pressemitteilungen/no-billag