Communiqué
Volksinitiative «Zum Schutz vor Waffengewalt»
Die Gefährdung durch Waffen reduzieren!
Die Schweizerische Nationalkommission Justitia et Pax unterstützt die
Volksinitiative Zum Schutz vor Waffengewalt, die am 23. Februar in Bern
eingereicht wurde. Die Initiative stellt eine sinnvolle Massnahme gegen den
Waffenmissbrauch dar, insbesondere im Hinblick auf die zahlreichen Fälle
häuslicher Gewalt. Die Einschränkung des liberalen Waffenrechts schützt
zukünftig potentielle Opfer und dient dem Recht auf ein Leben in Frieden und
Sicherheit.
In der Schweiz sind 2,3 Millionen Kleinwaffen in privaten Haushalten
verbreitet. Damit gehört sie zu den Ländern mit der höchsten Waffendichte
und der liberalsten Waffengesetzgebung. Untersuchungen belegen, dass der
leichte Griff zur Waffe bei häuslicher Gewalt und Selbstmorden eine nicht zu
unterschätzende Rolle spielt.
Vor allem Frauen und Kinder sind Opfer solcher Gewalt. Für Justitia et Pax
steht der Schutz dieser Personen im Vordergrund der Überlegungen. Dabei ist
zu beachten, dass allein das Vorhandensein solcher Waffen in
Privathaushalten bereits ein deutliches Bedrohungspotiential besitzt, mit
dem Familienmitglieder, vor allem Frauen, unter Druck gesetzt werden können.
Selbstmordabsichten entstehen häufig aus einem Affekt heraus. Auch hier
belegen Untersuchungen die verheerende Rolle von Kleinwaffen, deren
Anwendung denjenigen, die in einer momentanen Krisensituation sind, fast
keine Überlebenschance lässt. Die Erfahrung in anderen Ländern zeigt, dass
ein erschwerter Zugang zu Waffen die Selbstmordrate deutlich senkt.
Den Zugang zu Kleinwaffen einschränken
Aus den genannten Gründen plädieren wir für einen restriktiveren Umgang mit
Waffen in unserer Gesellschaft. Davon unberührt sind unsere legitimen
Interessen der Landesverteidigung und unser Milizsystem. Aber auch auf
internationaler Ebene setzen wir uns für die Einschränkung des Waffenhandels
ein. Kleinwaffen sind Teil aller aktueller kriegerischer
Auseinandersetzungen und terroristischer Attacken. Ein glaubwürdiger Einsatz
für den Frieden braucht eine stärkere Kontrolle und Beschränkung von
Kleinwaffen.
Bern, 24 Februar 09
Kontakt: Wolfgang Bürgstein, Tel. 031 381 59 57, 078 824 44 18;
info(a)juspax.ch
Die Schweizerische Nationalkommission Justitia et Pax ist eine
Stabskommission der Schweizer Bischofskonferenz. Sie befasst sich
schwerpunktmässig mit sozialen, politischen und wirtschaftlichen Fragen.
Show replies by date