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Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund
Schweizer Bischofskonferenz
Medienmitteilung,
Bern/Freiburg, 18. Dezember 2007
Offener Brief an den Staatspräsidenten Brasiliens
Der Schweizerische Evangelische Kirchenbund (SEK) und die Schweizer
Bischofskonferenz (SBK) unterstützen den sich im Hungerstreik befindlichen
brasilianischen Bischof Luiz Flavio Cappio. Sie drücken in einem offenen
Brief an den Staatspräsidenten Brasiliens, Luiz Inácio Lula da Silva, ihr
tiefe Beunruhigung über die Situation aus. Mit seinem Hungerstreik wendet
sich der Bischof von Barra gegen die begonnen Arbeiten zur Umleitung des
Flusses São Francisco.
Der offene Brief im Wortlaut:
Offener Brief an
Seine Exzellenz
den Präsidenten der Republik Brasilien
Luiz Inácio Lula da Silva
Brasilia
Bern/Freiburg, 18. Dezember 2007
Exzellenz,
Mit grosser Beunruhigung haben der Schweizerischen Evangelische Kirchenbund
(SEK) und die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) zur Kenntnis genommen, dass
der Bischof von Barra, Luiz Flavio Cappio, am 27. November seinen
Hungerstreik wieder aufgenommen hat. Dies wegen des Vorhabens, den Fluss São
Francisco umzuleiten.
Zusammen mit dem Nationalrat der christlichen Kirchen Brasiliens (CONIC) und
der Brasilianischen Bischofskonferenz (CNBB) unterzeichneten der SEK und die
SBK 2005 eine ökumenische Erklärung über das Wasser als ein Menschenrecht
und öffentliches Gut. In dem Dokument erinnern wir daran, dass das Wasser
als Grundbedingung für jedes Leben ein Menschenrecht ist und spirituelle
Bedeutung hat.
Es ist diese Überzeugung, die Bischof Cappio, jenseits von unmittelbaren
politischen und wirtschaftlichen Interessen, sein Engagement fortsetzen
lässt. Die Kirchen in Brasilien und der Schweiz unterstützen seine
couragierte Initiative. Nachdem Bischof Cappio zwei Wochen ohne Nahrung
geblieben ist und sein Gesundheitszustand sich verschlechtert hat, hoffen
wir, dass die Regierung Brasiliens sich wieder einem Dialog mit der
Zivilgesellschaft öffnen wird und mit Blick auf seine Aktion eine Geste des
guten Willens macht, wie dies versprochen worden ist.
Nachdem wir am 10. Dezember den Internationalen Menschenrechtstag begangen
haben und es den Regierungen der ganzen Welt gelungen ist, an der
Klimakonferenz auf Bali einen Kompromiss zu finden, bitten wir Sie, auf die
Stimme von Bischof Cappio zu hören und die von der Armee begonnen Arbeiten
zu unterbrechen.
Nach Überzeugung der Kirchen in Brasilien und der Schweiz muss das Wasser
vor Ort und weltweit als Menschenrecht anerkannt und als öffentliches Gut
behandelt werden. Erforderlich ist zudem, gesetzliche Prioritäten für die
Nutzung des Wassers festzulegen. Das bedeutet namentlich eine präventive
Umweltpolitik, im vorliegenden Fall eine Strategie zur Revitalisierung des
Ökosystems der Gewässer auszuarbeiten.
Wir danken der Regierung Brasiliens im Voraus für jeden Schritt, den sie
unternimmt, um eine menschliche und gewaltlose Lösung der Situation
herbeizuführen.
Pfarrer Thomas Wipf, Präsident des Rates des Schweizerischen Evangelischen
Kirchenbundes
Bischof Dr. Kurt Koch, Präsident der Schweizer Bischofskonferenz
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Simon Weber
Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund, Leiter Kommunikation
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