Ein gemeinsamer Einsatz von Christen und Muslimen für Europa
Die Generalsekretäre und -sekretärinnen der europäischen nationalen
Kirchenräte und Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen haben sich bei
ihrem jährlichen Treffen in St. Pölten, Österreich, vom 27. bis 30. April
2009 mit den christlich-muslimischen Beziehungen beschäftigt und dazu eine
Erklärung veröffentlicht.
Die europäischen nationalen Kirchenräte und nationalen Arbeitsgemeinschaften
Christlicher Kirchen sind die ökumenischen Zusammenschlüsse auf
Landes-Ebene. Je nach Land sind darin unterschiedliche Mitglied-Kirchen
organisiert.
Die Generalsekretäre- und -sekretärinnen stellten die unterschiedliche
Situation in ihren Ländern in Europa vor. Der Generalsekretär der KEK
(Konferenz Europäischer Kirchen), Rev. Collin Williams, berichtete von der
Arbeit der KEK und des CCEE (Rat der europäischen Bischofskonferenzen) in
diesem Bereich und stellte die Schlusserklärung von Mechelen vor. Prof. Dr.
Wolfram Reiss, Universität Wien, sprach über die unterschiedlichen
Ausgangspositionen von Muslimen und Christen im interreligiösen Dialog.
Christiane Faschon zeigte als Religionspädagogin die Felder der
Unvereinbarkeit von Schariarecht und Schweizer Staatsrecht an Hand von
praktischen Erfahrungen auf.
Dazu kamen Begegnungen der Teilnehmenden mit Vertretern und Vertreterinnen
einer Moschee sowie des Ausbildungsinstitutes für Lehrkräfte für das
Lehramt für Islamische Religion an Pflichtschulen in Österreich. Weiter
standen Begegnungen mit Verantwortlichen aus Kirchen und Politik auf dem
Programm.
Der Austausch, die Vernetzung sowie die gemeinsamen Gebete sind ebenfalls
jeweils wichtige Bereiche der Treffen.
Christiane Faschon, Generalsekretärin
Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz
Die KEK ist eine Organisation der orthodoxen, anglikanischen,
christkatholischen und protestantischen Kirchen Europas, die CCEE eine
Organisation der Römisch-Katholischen Kirche.
Schlusserklärung von Mechelen (Französisch/Englisch)
<http://www.ccee.ch/index.php?PHPSESSID=gkevtejrvni5nnju0r8q2tfum2&na=2,6,0,
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http://www.ccee.ch/index.php?PHPSESSID=gkevtejrvni5nnju0r8q2tfum2&na=2,…
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Ausbildung muslimischer Religionslehrer in Österreich:
<http://www.irpa.ac.at/>
http://www.irpa.ac.at/
Wort der 138 muslimischen Gelehrten:
http://www.islam.de/9675.php
Erklärung der Generalsekretäre und -sekretärinnen der europäischen
nationalen Kirchenräte
Ein gemeinsamer Einsatz von Christen und Muslimen für Europa
St. Pölten, 30. April 2009
Christen und Muslime sollen sich zusammen dafür einsetzen, Vertrauen
zueinander zu schaffen. Je mehr beide Religions- Gemeinschaften sich
begegnen, miteinander sprechen und die unterschiedlichen Standpunkte klären,
desto stärker wird das gegenseitige Verständnis wachsen. Solche Kontakte
sind auf der Ebene der Leitenden genauso wichtig wie an der Basis. Zusammen
können wir einen bedeutenden Beitrag für die Zukunft unserer europäischen
Gesellschaft leisten.
Dies erklärten die Generalsekretäre und -sekretärinnen der europäischen
nationalen Kirchenräte bei ihrem Treffen in St. Pölten, Österreich, vom 27.
bis 30. April 2009. Einmal im Jahr tauschen die Vertreter der verschiedenen
Länder ihre unterschiedlichen Erfahrungen aus und behandeln wichtige Themen.
In diesem Jahr konzentrierte man sich auf die christlich-muslimischen
Beziehungen. Dieses Thema wurde gewählt, weil die Zusammenarbeit zwischen
den Vertretern der monotheistischen Religionen und die Frage ihrer Identität
heute wichtige Themen in Europa sind.
Die Gruppe ermutigt Christen und Muslime, die Werte der anderen kennen zu
lernen und nicht einfach aus Vorurteilen heraus zu reagieren. Beide
Religionsgemeinschaften haben viel zu lernen über ihr Verständnis des Einen
Gottes, über die Menschenrechte und über die Rolle des Glaubens in der
Gesellschaft.
Die Teilnehmer anerkennen die Schwierigkeit dieser Aufgabe. Die heutige
europäische Gesellschaft ist komplex: kulturell, sozial, ökonomisch,
politisch und religiös. Es ist für alle Richtungen von Glauben und
Lebenskonzepten eine Herausforderung, aktiv aufeinander zu zugehen. Es ist
eines der grossen Geschenke der Gegenwart, dass in Europa die Begegnung mit
Angehörigen anderer Religionen alltäglich geworden ist. Dies verpflichtet
sie zu Dialog und Kooperation.
Die Bedeutung gegenseitigen Verständnisses wird von 138 muslimischen
Gelehrten in ihrer Erklärung Ein gemeinsames Wort vertreten (2007).
Muslimische und christliche Fachleute stellten in einem wichtigen Dokument
fest (Mechelen 2008): Europa kann man als Laboratorium bezeichnen für das
Lernen von Muslimen wie Christen.
Christen und Muslime setzen sich für grundsätzliche theologische und
menschliche Prinzipien ein. Sie verstehen die Offenbarung Gottes in ihren
heiligen Schriften als besonderen Auftrag zu Frieden und Gerechtigkeit.
Wort der 138 muslimischen Gelehrten:
http://www.islam.de/9675.php
Schlusserklärung von Mechelen (Französisch/Englisch)
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