Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund SEK
Schweizer Bischofskonferenz SBK
Medienmitteilung
Bern, 4. Oktober 2005
Sonntag schützen, Gemeinschaft stärken
Der Schweizerische Evangelische Kirchenbund (SEK) und die Schweizer
Bischofskonferenz (SBK) unterstützt von den Mitgliedern der
Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK) treten im
gemeinsamen Dokument «Sonntag schützen, Gemeinschaft stärken Ein
ökumenischer Beitrag de Kirchen zur Revision des Arbeitsgesetzes»
entschieden für einen Schutz des Sonntags ein.
Der SEK und die SBK haben heute gemeinsam das Thema «Sonntag schützen,
Gemeinschaft stärken» im Hinblick auf die Abstimmung vom 27. November 2005
über die Parlamentarische Initiative «Ladenöffnungszeiten in Zentren des
öffentlichen Verkehrs» lanciert. Im Rahmen einer Medienkonferenz
präsentierten sie einer breiteren Öffentlichkeit die bereits in dritter
Auflage auf grossen Widerhall stossende Broschüre «Sonntag schützen,
Gemeinschaft stärken Ein ökumenischer Beitrag der Kirchen zur Revision des
Arbeitsgesetzes». Vorgelegt wurde zudem ein Flyer, der zusammen mit der
Broschüre die Kampagne der Kirchen unterstützen soll.
Der gemeinsame Text versteht sich nicht nur als Positionsbezug zur
Arbeitsgesetzrevision, die von der Parlamentarischen Initiative gefordert
wird. Vielmehr stellt er einen weiteren konkreten Schritt in der Umsetzung
der «Charta Oecumenica» dar. Der SEK und die SBK haben sich schon seit den
1980er Jahren immer wieder zum Wert des Sonntags geäussert und 2001 im
gemeinsamen «Wort der Kirchen» die Bedeutung einer ausgewogenen Balance
zwischen Ruhe und Arbeit betont. Broschüre und Flyer sollen nun eine
Auseinandersetzung mit dem weit über die Initiative und über innerkirchliche
Belange hinausreichenden Stellenwert des Sonntags anregen. Der Wert des
Sonntags gehört zu den ureigensten Themen der christlichen Kirchen. In ihm
sind soziale Gemeinschaft und Gemeinschaft mit Gott untrennbar miteinander
verbunden.
Entscheidend, so der Präsident des Rates SEK, Thomas Wipf, sei die
sonntägliche Gleichzeitigkeit. «Wenn der Sonntag fehlt, fehlen jene Personen
in der Familie, im Freundeskreis, in der Kirche, im Verein, welchen der
Sonntag fehlt. Für diesen Verlust gibt es keine Kompensation. Eine besonnene
Politik, die sich zunehmend der Gefahren gemeinschaftlicher Bindungsverluste
bewusst wird, sollte nicht ihre wichtigste Gemeinschaft fördernde
Institution, den Sonntag, aufs Spiel setzen.»
Bischof Bürcher verwies seinerseits auf das Menschenrecht auf freie
Religionsausübung. «Der bisherige Schutz des Sonntags im Arbeitsgesetz
eröffnet ein Zeitfenster für Gottesdienste und kirchliche Aktivitäten und
garantiert Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern die Möglichkeit der
Teilnahme.» Aus Sicht von SEK und SBK unterstellt das Argument der
Befürworter der Initiative, Sonntagsarbeit sei freiwillig und könne durch
entsprechenden Freizeitausgleich kompensiert werden, eine Freiwilligkeit,
die es nicht gibt. Freiwillig ist Sonntagsarbeit, wenn garantiert ist, dass
die Ablehnung von Sonntagsarbeit kein Kündigungsgrund ist oder zu anderen
Nachteilen führt.
Der Sonntag muss einer modernen Gesellschaft wertvoll sein. Mit ihm sind
zentrale Werte verbunden, die weit über den religiösen Bereich hinausgehen.
Für diese setzen sich die Kirchen ein.
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Simon Weber
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Mario Galgano;
Pressesprecher und Informationsbeauftragter SBK
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