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Schweizer Bischofskonferenz (SBK) -Informationsstelle
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Mediencommuniqué
Bioethik-Kommission der Schweizer Bischofskonferenz:
Zulassung der Präimplantationsdiagnostik führt auf eine schiefe Bahn
Wer darf im Medizinlabor ungeborenes Leben sortieren, selektieren und eliminieren? Mit
Besorgnis reagiert die Bioethik-Kommission der Schweizer Bischofskonferenz auf die
Entscheidung der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Ständerats (WBK-S),
auf die bundesrätliche Vorlage zur Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PDI)
einzutreten.
Die WBK-S stimmt nicht nur der vom Bundesrat vorgeschlagenen Richtung zu, sondern möchte
gar die Einschränkungen, die dieser machen will, noch weiter fassen. Die Herangehensweise
nach dem puren Nützlichkeitsprinzip sorgt für eine schiefe Bahn: Wenn man für die
Aufweichung der Einschränkungen plädiert, werden unvermeidlich weitere Ausweitungen
folgen. Für den Eintritt in das Zeitalter eugenischer Praktiken wird die Türe weit
geöffnet: Die PID fällt in den Bereich der Eugenik, wie der Bundesrat selbst in seiner
Botschaft explizit festhält.
Wir denken, dass – anders als man glauben machen möchte – wir uns hier nicht auf einem
Feld des Fortschritts bewegen, sondern auf jenem der Dekonstruktion des "Miteinander
Lebens". Eine Gesellschaft wird nicht besser, indem man dazu ermächtigt, die einen zu
selektionieren, die man als die "Tüchtigen" erachtet und die anderen zu
eliminieren. Eine Gesellschaft ist dann im echten Sinn human, wenn sie sich, gegen Leiden
und Krankheit kämpfend, fähig zeigt, jeden Menschen in seiner Würde anzunehmen und den
kleinsten und verletzlichsten Menschenkindern Platz zu verschaffen. Gestützt auf dieses
humanistische und evangelische Prinzip wird die katholische Kirche es immer ablehnen, das
Sortieren, Selektionieren und Eliminieren menschlicher Wesen als Fortschritt zu
betrachten. Sie tritt im Gegenteil dafür ein, die Technik in die Richtung von innovativen
Lösungen zu orientieren, welche das ganze menschliche Leben respektieren.
Freiburg i. Ü., 13. September 2013
Prof. Thierry Collaud
Präsident der Bioethik-Kommission der Schweizer Bischofskonferenz
Für Auskünfte:
Prof. Thierry Collaud, Präsident der Bioethik-Kommission (+41 26 300 74 49,
thierry.collaud(a)unifr.ch),
Doris Meier, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Kommission (+41 79 361 98 16,
doris.meier(a)bischoefe.ch).