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Medienmitteilung
Ostern: Es braucht einen Akt der Humanität
Die Situation der Asylsuchenden auf den griechischen Inseln ist katastrophal und
verschärft sich angesichts der Corona-Pandemie noch. In einem Appell an den Bundesrat
rufen die drei Landeskirchen dazu auf, die Gruppe der unbegleiteten Flüchtlinge, die einen
familiären Bezug zur Schweiz haben, rasch in die Schweiz zu evakuieren. Die sich
ausbreitende Pandemie lässt es nicht zu, dass wertvolle Zeit ungenutzt bleibt. Es muss
rasch gehandelt werden – erst recht in dieser Osterzeit.
Zehntausende von Flüchtenden leben auf den Ägäisinseln unter unwürdigen Bedingungen in
geschlossenen und abgeriegelten Lagern. Es fehlt an einer grundlegenden hygienischen
Infrastruktur, weshalb die Corona-Pandemie für diese Menschen eine verheerende Gefahr für
Leib und Leben darstellt. «In dieser schwierigen Situation gibt aus christlicher Sicht die
Osterbotschaft Hoffnung und Zuversicht: Der Tod hat nicht das letzte Wort. Vielmehr
schenkt Ostern eine neue Lebensdynamik», so Felix Gmür, Präsident der Schweizer
Bischofskonferenz SBK. In diesem Sinn und Geist helfen die Kirchen mit Kollekten und ihren
Hilfswerken vor Ort.
Ein Akt der Humanität ist kein Schweizer Alleingang in der Flüchtlingspolitik
Dass Europa bis anhin keine geeinte Antwort auf die Flüchtlingskatastrophe gefunden hat,
entlastet die Politik in der Schweiz nicht von ihrer Verantwortung. Durch die Schengen-
und Dublin-Abkommen gibt es eine Mitverantwortung für die Situation der Flüchtlinge und
der einheimischen Bevölkerung vor Ort. Eine Evakuierung – wenigstens einer kleinen Anzahl
von Personen mit Bezug zur Schweiz – ist deshalb dringend notwendig. «Ein Akt der
Humanität seitens der Schweiz stellt keinen Alleingang in der Flüchtlingspolitik Europas
dar», betont Gottfried Locher, Präsident der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz EKS.
«Die Schweiz kann in dieser Osterzeit in Europa ein Vorbild sein – in Sachen
Menschlichkeit und Haltung.»
Schweiz soll unbegleitete minderjährige Asylsuchende mit Bezug zur Schweiz aufnehmen
Die drei Landeskirchen rufen den Bundesrat und die Politik dazu auf, die unbegleiteten
minder-jährigen Asylsuchenden (UMA) auf Lesbos und von anderen Fluchtorten rasch mit ihren
Familien in der Schweiz zusammenzuführen. Bisher sind nur etwa 20 unbegleitete
Minderjährige mit einem verwandtschaftlichen Bezug zur Schweiz identifiziert worden. Die
wahre Zahl der sogenannten UMA liegt jedoch viel höher. Hier braucht es eine grössere
Anstrengung der offiziellen Schweiz, um mit den Behörden vor Ort die Einreiseberechtigten
zu identifizieren. «Wir appellieren an den Bundesrat, in den nächsten Tagen ein klares
Zeichen der Hoffnung zu setzen und diese verletzlichen und gefährdeten jungen Flüchtlinge
in den griechischen Lagern als Asylsuchende in der Schweiz aufzunehmen», so die drei
Landeskirchen.
Kirchen und Private sind bereit, ihren Beitrag zu leisten
Vielerorts in der Schweiz können Städte und Gemeinden, Kirchgemeinden und Pfarreien,
kirchliche und nichtkirchliche Hilfsorganisationen diese Menschen empfangen und betreuen.
Die Schweizer Bevölkerung hat dies in der Vergangenheit in vielen Initiativen und
Hilfsprojekten immer wieder gezeigt. Die Kirchen sind dazu bereit. Sie warten auf ein
hoffnungsstiftendes Ja des Bundesrats zu einer grosszügigen Geste zum Wohl der
Schwächsten. «Das Leben – und nicht der Tod – soll das letzte Wort haben, denn die
österliche Botschaft der Hoffnung gilt für alle Menschen», schliesst Harald Rein, Bischof
der Christkatholischen Kirche der Schweiz.
Bischof Dr. Felix Gmür Dr. Gottfried Wilhelm Locher
Bischof Dr. Harald Rein
Präsident Schweizer Präsident Evangelisch-reformierte
Christkatholische Kirche
Bischofskonferenz SBK Kirche Schweiz EKS der Schweiz
CKS
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Encarnación Berger-Lobato
Leiterin Marketing und Kommunikation
berger-lobato@bischoefe.ch<mailto:berger-lobato@bischoefe.ch>
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Bischöfliches Sekretariat der Christkatholischen
Kirche der Schweiz
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