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Schweizer Bischofskonferenz (SBK) – Bereich Marketing & Kommunikation
Conférence des évêques suisses (CES) – Secteur marketing et communication
Conferenza dei vescovi svizzeri (CVS) – Settore marketing e comunicazione
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Medienmitteilung
Aufruf der christlichen Kirchen und der jüdischen Religionsgemeinschaft zum
Flüchtlingssonntag und Flüchtlingsschabbat vom 15./16. Juni 2019
Nach Babel
«Ein Wort
gibt das andere:
das ist die grosse Gabe»
Elazar Benyoëtz
(israelischer Aphoristiker und Lyriker)
«Wohlan, lasst uns hinabsteigen und dort verwirren ihre Sprache, dass sie nicht verstehen
einer die Sprache des anderen.» (Noach/Genesis 11,7) Der Turmbau zu Babel ist nicht nur
eine sehr bildhafte Erklärung für die Sprachenvielfalt unter den Menschen, sondern zeigt
auch das Problem von Zugehörigkeit und Ausschluss durch Sprache auf. In der Folge
verstanden sich nur noch die Familien-, Sippen- oder Stammesmitglieder untereinander. Sie
entdeckten sich neu als Gemeinschaft, die von allen anderssprachigen Gemeinschaften
unterschieden war. In der Welt nach Babel tauchte etwas zuvor völlig Unbekanntes auf: das
Übersetzungsproblem. Wollten Menschen unterschiedlicher Gemeinschaft friedlich miteinander
in Kontakt treten, mussten sie die fremden Sprachen lernen, um sich verständigen zu
können.
Mit der Globalisierung ist die Menschheit nach Babel zurückgekehrt. Sie verfügt zwar über
die Welt verbindende Technologien, aber die Verständigungsprobleme sind geblieben. Niemand
bekommt die kulturellen und sprachlichen Grenzen unmittelbarer zu spüren als die
Flüchtlinge. Sie waren gezwungen, ihren vertrauten Sprach- und Kulturraum zu verlassen, um
in Ländern mit fremden Kulturen und Sprachen Schutz zu suchen. Wer die Landessprache nicht
versteht und sich darin nicht ausdrücken kann, dessen Worte bleiben ohne Gewicht, werden
nicht gehört und nicht verstanden. Wer sich nicht verständigen kann, wird sprachlos. Und
wer sprachlos ist, bleibt aus der Gemeinschaft ausgeschlossen.
Interesse, Aufmerksamkeit, Beteiligung und Zugehörigkeit sind ohne Kommunikation nicht
möglich. Sprache schafft Gemeinschaft und nur wer diese Sprache versteht und spricht kann
zu dieser Gemeinschaft dazugehören. Staat und Politik tragen deshalb Verantwortung dafür,
dass die aufgenommenen Flüchtlinge einen qualitativ hochwertigen Unterricht in der Sprache
ihres neuen Lebensmittelpunktes erhalten. Rudimentäre Sprachkenntnisse, wie für eine
touristische Urlaubsreise, reichen dafür nicht aus. Integration bedingt einerseits die
Bereitschaft, sich integrieren zu wollen, andererseits das Vorhandensein von Ressourcen,
um sich integrieren zu können. Wer Integration einfordert, muss die Menschen auch dazu
befähigen. Ein funktionierendes Zusammenleben hängt wesentlich davon ab, sich gegenseitig
hören und Gehör verschaffen zu können. Dazu braucht es eine intensive und qualifizierte
Sprachförderung für Flüchtlinge. Anlässlich des Flüchtlingssonntags und
Flüchtlingsschabbats rufen der Schweizerische Israelitische Gemeindebund und die drei
Landeskirchen Bund, Kantone und Gemeinden dazu auf, die institutionellen und
organisatorischen Ressourcen für eine nachhaltige Sprachförderung auch für Flüchtlinge zu
schaffen und zu erhalten.
Gottfried Wilhelm Locher
Präsident des Rates
Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund SEK
Bischof Dr. Felix Gmür
Präsident
Schweizer Bischofskonferenz SBK
Bischof Dr. Harald Rein
Christkatholische Kirche der Schweiz CKS
SIG
Dr. Herbert Winter, Präsident
Schweizerischer Israelitischer Gemeindebund
Link zur Mediencommuniqué<http://www.bischoefe.ch/content/view/full/13700>
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Encarnación Berger-Lobato
Leiterin Marketing und Kommunikation
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