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Medienmitteilung
Bern, 9. Mai 2011
"Fremdenfreundlichkeit" - Herausforderung für Kirche und Politik
Justitia et Pax organisiert Gespräch zwischen Politikern, Migrationsexperten und
Kirchenvertretern
Auf Einladung von Abt Martin Werlen als Vertreter der Schweizer Bischofskonferenz und dem
christkatholischen Bischof Harald Rein trafen sich am Donnerstag, 5. Mai, in Bern
National- und Ständeräte aus allen im Bundeshaus vertretenen Fraktionen sowie Experten
verschiedener Ausländer- und Flüchtlingsorganisationen zum vertieften Gedankenaustausch zu
aktuellen Fragen der Ausländer- und Asylpolitik. Die gesellschaftliche Debatte dazu hat
sich in den letzten Jahren permanent verschärft. Abt Martin Werlen führte zu Beginn des
Gesprächs aus, dass in den ersten Jahrhunderten der Kirche Fremdenfreundlichkeit
Erkennungszeichen der Christen war. Demgegenüber gelinge es den Kirchen heute immer
weniger, ihre Vision einer "fremdenfreundlichen Gesellschaft" zu vermitteln.
"Deshalb tun die Kirchen gut daran, auf die Einschätzungen verschiedener
gesellschaftlicher Kräfte zu hören", so Werlen.
Sowohl Politiker als auch Experten waren sich einig, dass das gelebte Miteinander in
Gemeinden, Schulen und Vereinen zwischen Einheimischen und Zugewanderten viel besser
funktioniert, als es die stark polarisierte Auseinandersetzung auf politischer Ebene
erscheinen lässt. Auch wenn einige politische Vertreter die Kirchen ermahnten, nicht durch
falschen Idealismus die realen Probleme zu übersehen, stimmten doch alle anwesenden
Politikerinnen und Politiker überein, dass die Kirchen in diesem Bereich wichtige Aufgaben
zu erfüllen haben. Neben dem karitativen Engagement sei es wertvoll, wenn Kirchen als
Gegengewicht zur stark emotionalisierten Auseinandersetzung auf politischer Ebene Raum für
einen sachlichen und fairen Dialog bieten. Abt Martin Werlen äusserte am Schluss den
Wunsch, dass diese Form des Gedankenaustauschs in Zukunft fortgesetzt werden solle.
Folgende Personen nahmen am Gespräch teil:
Christin Achermann, Migrationsforscherin Uni Neuenburg; Katia Aeby, Justitia et Pax;
Wolfgang Bürgstein, Justitia et Pax; Kurt Fluri, Nationalrat FDP, Hannes Germann,
Ständerat SVP, Georg Kreis, Eidgenössische Kommission gegen Rassismus; Josef Lang,
Nationalrat Grüne; Ada Marra, Nationalrätin SP; Beat Meiner, Flüchtlingshilfe; Giusep Nay,
alt Bundesrichter; Marco Schmid, Migratio; Barbara Schmid-Federer, Nationalrätin CVP;
Simon Spengler, Medienkommission Bischofskonferenz; Christina Tuor, Schweizerischer
Evangelischer Kirchenbund; Bettina Zeugin, Caritas Schweiz.
Wolfgang Bürgstein, Sekretär Justitia et Pax
Weitere Informationen unter 031 381 59 57,
wolfgang.buergstein@juspax.ch<mailto:wolfgang.buergstein@juspax.ch>.
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