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Schweizer Bischofskonferenz (SBK) -Informationsstelle
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285. Ordentliche Versammlung
der Schweizer Bischofskonferenz (SBK)
Delsberg
7. bis 9. September 2009
Mediencommuniqué
Die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) hat sich in Delsberg vom 7. bis 9.
September 2009 im Bildungszentrum St-François zur 285. Ordentlichen
Versammlung getroffen.
Folgende Hauptthemen sind behandelt worden:
Neuwahl des Präsidiums
Die Mitglieder der Schweizer Bischofkonferenz haben das Präsidium für die
Amtsperiode 2010 bis 2012 gewählt. Sie bestimmten den Bischof von Sitten,
Norbert Brunner, zum Präsidenten, den Bischof von St. Gallen, Markus Büchel,
zum Vizepräsidenten und den Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg, Bernard
Genoud, zum dritten Mitglied des Präsidiums.
Bischof Norbert Brunner (67) ist seit 1995 Mitglied der SBK, seit 2001
gehört er ihrem Präsidium an, seit drei Jahren ist er ihr Vizepräsident.
Bischof Markus Büchel (60) wurde 2006 Mitglied der Schweizer
Bischofskonferenz.
Bischof Bernard Genoud (67) ist seit 1999 Mitglied der SBK, seit 2007 im
Präsidium.
Die dreijährige Amtsperiode des aktuellen Präsidiums der SBK mit Bischof Dr.
Kurt Koch an der Spitze endet am 31. Dezember 2009. Aufgrund dieser Wahlen
und des Ausscheidens der beiden emeritierten Bischöfe Ivo Fürer und Peter
Henrici müssen die Ressorts innerhalb der Bischofskonferenz für die nächste
Amtsperiode teilweise neu verteilt werden.
Bischöfe besuchen die Kirche in Togo
Sechs Mitglieder der Schweizer Bischofskonferenz begeben sich mit dem
Generalsekretär und dem Informationsbeauftragten vom 22. September bis 2.
Oktober 2009 in das westafrikanische Land Togo. Sie werden begleitet von
Pater Bernard Maillard OFMCap, Nationaldirektor der Missio Schweiz. Im
Zentrum der Reise steht die mitbrüderliche Teilhabe an den pastoralen Sorgen
der katholischen Kirche in Togo. Als Gäste der Bischofskonferenz besuchen
sie die Diözesanbischöfe sowie pastorale und soziale Einrichtungen der
Kirche. Das Land Togo mit seinen sieben Bistümern ist ähnlich gross wie die
Schweiz, die sechs Bistümer und zwei Gebietsabteien umfasst. Im
spannungsgeladenen Umfeld Afrikas steht die Kirche aktiv im Dienst der
Versöhnung, der Gerechtigkeit und des Friedens, ein Anliegen, dem die
Schweizer Bischöfe ihren Hirtenbrief zum Eidgenössischen Dank-, Buss- und
Bettag 2009 gewidmet haben. Über die Eindrücke und Einsichten der Bischöfe
wird nach der Reise eigens berichtet.
Ablehnung der Minarett-Initiative
Die Bischofskonferenz empfiehlt die Minarett-Initiative abzulehnen. Der
Wortlaut ihrer Stellungnahme auf Deutsch ist hier :
http://www.sbk-ces-cvs.ch/ressourcen/download/20090910091400.pdf
Zusatzfinanzierung für die Invalidenversicherung
Die bevorstehende Abstimmung über die Zusatzfinanzierung der
Invalidenversicherung ist wichtig für den sozialen Zusammenhalt in der
Schweiz. Eine Ablehnung durch das Stimmvolk würde eine gerechte Finanzierung
notwendiger IV-Leistungen blockieren. Gegenüber den Betroffenen, Behinderte
und Kranke, wäre dies ein Signal fehlender Solidarität. Eine ausführliche
Begründung durch die schweizerische Nationalkommission Justitia et Pax ist
im Internet unter
http://www.juspax.ch zu finden.
Solidarität mit bedrängten Christen
Mit grosser Sorge beobachtet die Schweizer Bischofskonferenz die
gravierenden Übergriffe und Anfeindungen gegen Christen in verschiedenen
Ländern. Sie sind angewiesen auf die Solidarität und tätige Hilfe von allen
Menschen guten Willens. Besondere Aufmerksamkeit verdient in diesem
Zusammenhang das Kloster Mor Gabriel im Südosten der Türkei, das von
zentraler Bedeutung für die syrisch-orthodoxen Christen ist und das im
Zusammenhang mit der 2008 erfolgten Landvermessung in grosse Bedrängnis
geraten ist. Als Symbol für die christliche Präsenz steht das 1.600 Jahre
alte Kloster unter dem Druck von Kräften, denen die Überreste christlichen
Lebens ein Dorn im Auge sind. Zwar wurde die widerrechtliche Inbesitznahme
von klösterlichem Grundbesitz durch Bauern der benachbarten Dörfer in einem
ersten Prozess nicht anerkannt. Weitere Prozesse sind jedoch im Gang, u.a.
ein Strafprozess gegen den Abt von Mor Gabriel, in dem ihm vorgeworfen wird,
das Kloster habe sich widerrechtlich Waldgebiete angeeignet. Das strittige
Gebiet ist jedoch seit Jahrhunderten im Besitz des Klosters.
Begegnungen
- Wie üblich hat der Apostolische Nuntius in der Schweiz, Erzbischof
Francesco Canalini, der Versammlung der Bischofskonferenz einen
freundschaftlichen Besuch abgestattet. Im Mittelpunkt seiner Ausführungen
stand die Enzyklika Caritas in veritate. Eine Hinführung des Präsidenten
der SBK, Bischof Dr. Kurt Koch, zur Enzyklika ist im Internet unter
<http://www.sbk-ces-cvs.ch/>
http://www.sbk-ces-cvs.ch zu finden
In Kürze
- Die Bischöfe haben einen Massnahmenplan für den Fall verabschiedet, dass
sich die Ansteckungen bei der Schweinegrippe zu einer Pandemie ausweiten.
Die vorgesehenen Massnahmen können bei Bedarf kurzfristig umgesetzt werden.
Sie orientieren sich an den Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit.
- Auf Anregung von migratio, der Kommission für Migration, richtet die SBK
eine Seelsorgestelle für Chinesischsprachige ein.
- Das Werk des Heiligen Apostel Petrus, Teil des Päpstlichen Missionswerks
missio, steht im Dienst der Priesterberufungen in den Missionsländern. Die
Schweizer Bischofskonferenz unterstützt die Anstrengungen des Werks, die
Ausbildung der oft grossen Zahl von Seminaristen finanziell zu unterstützen.
Die Ausbildung von Priestern unterstützen bedeutet, Spendengelder in ein
Humankapital zu investieren.
- Die Schweizer Bischöfe haben mit Bedauern und Anteilnahme vom Unfalltod
von Professor Anand Nayak, Freiburg, Mitglied der Arbeitsgruppe für
asiatische und afrikanische Religionen der SBK, Kenntnis genommen.
Ernennungen
- Zu Mitgliedern der Theologischen Kommission wurden ernannt Dr. Stephanie
Klein, Professorin für Pastoraltheologie an der Theologischen Fakultät der
Universität Luzern, sowie Dr. Andreas Müller, assoziierter Professor für
Fundamentaltheologie und Dogmatik an der Theologischen Fakultät der
Universität Freiburg (Schweiz).
- Zum Mitglied der Paritätischen Planungs- und Finanzkommission wurde
Generalvikar Dr. Nicolas Betticher, Freiburg, ernannt.
Delsberg, 9. September 2009
Schweizer Bischofskonferenz
Walter Müller, Informationsbeauftragter
Alpengasse 6, Postfach 278
CH-1701 Freiburg
Tel. +41 26 510 15 15,
www.sbk-ces-cvs.ch
Die Initiative gegen den Bau von Minaretten
Die Schweizer Bischofskonferenz lehnt die Initiative gegen den Bau von
Minaretten ab. Sie äussert sich zu dieser Initiative, weil es sich um eine
politische Frage handelt, welche eine Religion und die korporativen Rechte
einer Religionsgemeinschaft betrifft. Wie die Kirchtürme sind auch die
Minarette ein Zeichen der öffentlichen Präsenz einer Religion.
Wir sind uns bewusst, dass nicht alle islamischen Länder die Religionsund
Kultusfreiheit respektieren. In ihrer religiösen Praxis erfahren die
Christen mancherlei Schwierigkeiten, und bei der Errichtung von sakralen
Gebäuden sind sie Einschränkungen ausgesetzt. Wir betonen erneut unsere
Nähe und Solidarität gegenüber jenen Christen, die bedrängt und verfolgt
werden.
Als Bischöfe und Schweizer Bürger freuen wir uns, dass es in der
Bundesverfassung keine religiösen Ausnahmeartikel mehr gibt. Es sollen
auch keine neuen eingeführt werden.
Ein generelles Minarettverbot würde die unabdingbare Anstrengung
behindern, um im Dialog und gegenseitigem Respekt einen gemeinsamen
Weg der Integration zu gehen. Angst ist auch in dieser Sache ein schlechter
Ratgeber. Der Bau und der Betrieb auch von Minaretten sind zudem bereits
durch die Bauvorschriften geregelt.
Wir verkennen nicht die Probleme, die sich aus dem Zusammenleben der
Religionen ergeben. Unsere Aufforderung, die Initiative abzulehnen, stützt
sich auf unsere christlichen Werte und die demokratischen Prinzipien in
unserem Land.
Delsberg, 9. September 2009
Die Schweizer Bischöfe