287. Ordentliche Versammlung
der Schweizer Bischofskonferenz (SBK)
Lugano
1. bis 3. März 2009
Mediencommuniqué
Die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) hat sich in Lugano vom 1. bis 3. März
in der Casa Santa Birgitta zur 287. Ordentlichen Versammlung getroffen.
Folgende Hauptthemen sind behandelt worden:
Neuer Präsident und neues Mitglied der SBK
Die Versammlung der Bischofskonferenz wurde zum ersten Mal vom neuen
Präsidenten, Bischof Norbert Brunner, geleitet. Er dankte im Namen der SBK
dem abtretenden Präsidenten, Bischof Kurt Koch, für die grossen Verdienste
in diesem Amt. Die Mitglieder der SBK hiessen Weihbischof Marian Eleganti in
ihren Reihen willkommen. Die Verteilung der Dikasterien unter den
Mitgliedern der SBK wurde angepasst. So gibt Weihbischof Denis Theurillat
die Verantwortung für den Sektor Jugend an Weihbischof Marian Eleganti ab.
Der überarbeitete Dikasterienplan kann auf der Homepage der Schweizer
Bischofskonferenz eingesehen werden (
www.sbk-ces-cvs.ch).
Hilfe von Kirche zu Kirche
Die Erdbebenkatastrophen in Haiti und Chile fordern die Solidarität der
Menschen weltweit heraus. Die Christen drücken ihre Solidarität zuerst mit
dem Gebet aus. Es erinnert daran, dass Gott die Quelle der Hoffnung ist.
Doch es ist auch die materielle Solidarität gefordert. Die Bischöfe danken
den vielen Menschen, die sich für die Nothilfe in Haiti in grosszügiger
Weise eingesetzt haben und einsetzen, besonders den Spendern der Hilfswerke
der Schweizer Bischöfe. Nachdem die dringendste Not der Bevölkerung mit
Soforthilfe gelindert ist, gilt es auch die Infrastruktur der katholischen
Kirche in Haiti wieder herzustellen, damit sie ihre wertvollen Dienste für
die Katholiken und die gesamte Bevölkerung erbringen kann. Die Schweizer
Bischöfe beschlossen, den Wiederaufbau zu unterstützen, indem in den
Schweizer Bistümern die Kollekten der Gottesdienste an Fronleichnam für
Werke der katholischen Kirche in Haiti aufgenommen werden.
Sorge um Christen im Irak
Die Schweizer Bischöfe haben sich mit grosser Anteilnahme über die
schwierige Situation der Christen im Irak informiert. Systematische
Mordanschläge haben zum Ziel, die Christen aus dem Land zu vertreiben. Ein
Jahr nach der Entführung und Ermordung seines Vorgängers, Erzbischof Paulos
Faraj Rahho, hat der neue chaldäische Erzbischof von Mossul, Emil Shimoun
Nona, in einem bewegenden Brief an den irakischen Ministerpräsidenten, Nuri
el Maliki, gefordert, für den Schutz der religiösen Minderheiten zu sorgen.
Bei verschiedenen Attentaten kamen allein in Mossul in den vergangenen zwei
Wochen neun Christen ums Leben. Die Schweizer Bischöfe teilen die Sorge über
die Gewalt gegen Christen und andere Minderheiten im Irak. Sie appellieren
an alle Kräfte im Irak, sich für den Schutz der Minderheiten des Landes zu
engagieren und diesen wirksam zu garantieren. Sie bitten die Christen in der
Schweiz, für den Frieden im Irak zu beten.
Verbunden mit den Christen in Ägypten
In Ägypten befinden sich die Christen wie in Indien, Nigeria und andern
Ländern in einer bedrängten Situation. Nicht vergessen ist das Attentat am
koptischen Weihnachtsfest in der Stadt Nag Hamadi in der Nacht zum 7. Januar
2010, das sieben Menschen das Leben kostete. In der Schweiz hat die Abtei
Saint-Maurice besondere Beziehungen zu den Kopten Ägyptens. Die bald 1.500
Jahre alte Abtei wurde an der Begräbnisstätte der Märtyrer der Thebäischen
Legion gegründet. Die Abtei ist nach dem bekanntesten dieser Märtyrer, dem
heiligen Mauritius, benannt. In Ägypten, dem Ursprungsland der Thebäischen
Legion, errichten derzeit die Kopten in Luxor eine Kirche zu Ehren der in
Saint-Maurice begrabenen Märtyrer. Die Abtei Saint-Maurice stattet die
Kirche mit Reliquien der Märtyrer der Thebäischen Legion aus.
In Kürze
- Die Schweizer Bischofskonferenz hat das Vernehmlassungsverfahren zur
allfälligen Revision des Strafgesetzbuches und des Militärstrafrechts
betreffend die Beihillfe zum Selbstmord zur Kenntnis genommen. Sie macht
sich die Stellungnahme der Experten der Bioethikkommission der SBK zu eigen
und spricht sich für ein Verbot der organisierten Suizidbeihilfe aus.
- Die Schweizer Bischofskonferenz verabschiedete das
Mitfinanzierungs-Reglement zum Vertrag zwischen der Schweizer
Bischofskonferenz, dem Fastenopfer und der Römisch-Katholischen
Zentralkonferenz. Es tritt am 1. Januar 2011 nach der Verabschiedung durch
die drei Vertragsparteien in Kraft.
Begegnungen
- Wie üblich hat der Apostolische Nuntius in der Schweiz, Erzbischof
Francesco Canalini, der Versammlung der Bischofskonferenz zum Austausch über
aktuelle Fragen einen freundschaftlichen Besuch abgestattet. Er war
begleitet von Nuntiatursekretär Mgr. Seamus Patrick Horgan.
- Professor Libero Gerosa, Präsident der Fachkommission Kirche-Staat der
SBK, stellte den Zwischenbericht dieser Kommission über das Verhältnis von
Kirche und Staat den Bischöfen persönlich vor.
Ernennungen
- Zum Mitglied der Nationalkommission Justitia et Pax ernannt wurde Pater
Tobias Karcher SJ, Direktor des Lassalle-Hauses, Bad Schönbrunn.
- Neue Mitglieder der Bioethikkommission sind Nationalrat Pius Segmüller,
Luzern, und Dr. med. Barbara Claudia Biedermann, Privatdozentin, Basel.
- Die SBK ernannte Claudia Schneider, Kommunikationsbeauftragte der
Römisch-Katholischen Landeskirche Aargau, zum Mitglied der Kommission für
Kommunikation und Medien.
Lugano, 3. März 2010
Schweizer Bischofskonferenz
Walter Müller, Informationsbeauftragter
Alpengasse 6, Postfach 278
CH-1701 Freiburg
Tel. +41 26 510 15 15,
www.sbk-ces-cvs.ch
Hinweis an die Redaktionen: Für telefonische Auskünfte steht den
Redaktionen der Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, Bischof Norbert
Brunner, am Donnerstag, 4. März zwischen zwischen 14.00 Uhr und 15.00 Uhr
unter der Nummer 027 329 18 18 zur Verfügung.