Pressecommuniqué
Abstimmung vom 8. Februar 2009
JA zur Personenfreizügigkeit
JA zu Frieden, Gerechtigkeit und Stabilität in Europa
Die Schweizerische Nationalkommission Justitia et Pax spricht sich für ein
Ja zur Weiterführung und zur Ausdehnung der Personenfreizügigkeit auf
Bulgarien und Rumänien im Rahmen der Bilateralen Verträge mit der EU aus.
Nach Prüfung der ethischen und sozialen, aber auch der politischen und
wirtschaftlichen Aspekte empfiehlt sie ein klares JA bei der Abstimmung am
8. Februar 2009.
Justitia et Pax betrachtet die Personenfreizügigkeit als Beitrag für eine
gerechtere und solidarischere Welt, in der Frieden und Stabilität innerhalb
Europas gefördert werden. Das Wohlergehen der Schweiz hängt wesentlich vom
Austausch und von der Kooperation mit seinen Nachbarn ab. Eine stärkere
politische und wirtschaftliche Isolierung würde das Erreichte gefährden und
neue Unsicherheiten schaffen.
Nicht wenige Schweizerinnen und Schweizer befürchten den Verlust von
Arbeitsplätzen und eine zusätzliche Belastung unserer Sozialwerke. Die
Erfahrungen der vergangenen Jahre mit den Bilateralen Verträgen und der
Personenfreizügigkeit haben aber gezeigt, dass die Schweiz insgesamt davon
profitiert und die Befürchtungen weitgehend unbegründet sind.
Im gemeinsamen Wort zur sozialen und wirtschaftlichen Zukunft der Schweiz
halten die drei Landeskirchen fest: Die Freizügigkeit, der freie Zugang zu
den Gütern dieser Erde, um den eigenen Lebensunterhalt und jenen der Familie
bestreiten zu können, geht jeder juristischen oder politischen Einschränkung
vor. Die heutige Globalisierung erleichtert den Verkehr von Gütern und
Kapitalien und muss langfristig auch die Personenfreizügigkeit erleichtern.
Die Ausweitung der Personenfreizügigkeit auf Bulgarien und Rumänien ist ein
Beitrag zu Zusammenarbeit und gegenseitiger Solidarität. Diese Forderung der
Gerechtigkeit und Solidarität gründet nicht zuletzt auch in der langen und
gemeinsamen Geschichte von Ost- und Westeuropa. Vorurteile und
Diskriminierungen gefährden diesen gemeinsamen Weg.
In seiner Botschaft zum Weltfriedenstag vom 1. Januar 2009 streicht Papst
Benedikt XVI. folgendes heraus: In der jetzigen globalisierten Welt wird
immer offensichtlicher, dass der Friede nur hergestellt werden kann, wenn
man allen die Möglichkeit eines vernünftigen Wachstums sichert: Die
Verzerrungen ungerechter Systeme präsentieren nämlich früher oder später
allen die Rechnung. Es kann also nur die Torheit dazu verführen, ein
vergoldetes Haus zu bauen, wenn ringsum Wüste und Verfall herrscht.
Bern, 13. Januar 2009
Kontakt: Wolfgang Bürgstein, Tel. 031 381 59 57, 078 824 44 18;
info(a)juspax.ch
Die Schweizerische Nationalkommission Justitia et Pax ist eine
Stabskommission der Schweizer Bischofskonferenz. Sie befasst sich
schwerpunktmässig mit sozialen, politischen und wirtschaftlichen Fragen.
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