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Schweizer Bischofskonferenz (SBK) - Bereich Marketing & Kommunikation
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Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund SEK
Schweizerischer Israelitischer Gemeindebund SIG
Schweizer Bischofskonferenz SBK
Christkatholische Kirche Schweiz CKS
Koordination Islamischer Organisationen Schweiz KIOS
Föderation Islamischer Dachorganisationen Schweiz FIDS
Medienmitteilung
Religionsgemeinschaften fordern mehr Schutz für Flüchtlinge
Juden, Christen und Muslime erstmals mit gemeinsamer Flüchtlingserklärung
Die im Schweizerischen Rat der Religionen vertretenen Religionsgemeinschaften fordern ihre
Mitglieder auf, sich für Flüchtlinge zu engagieren. Gleichzeitig appellieren sie an die
Adresse des Staates und der Politik, Verantwortung für die Bedürfnisse von Flüchtlingen zu
übernehmen. Beispielsweise mit der Institutionalisierung von Resettlement. Es ist das
erste Mal, dass sich Juden, Christen und Muslime gemeinsam zu Flüchtlingsfragen äussern.
Diese Erklärung hat somit einmaligen Charakter und bedeutet einen grossen Schritt im
interreligiösen Dialog. Unterstützt wird das Projekt vom UNO-Flüchtlingshilfswerk - einem
langjährigen Partner engagierter Religionsgemeinschaften weltweit.
Wenn es um den Schutz von Flüchtlingen und deren Integration geht, kommt den
Religionsgemeinschaften und ihren Organisationen eine tragende Rolle zu. Vor diesem
Hintergrund hat der frühere Flüchtlingshochkommissar und heutige Generalsekretär der
Vereinten Nationen António Guterres 2012 den internationalen Dialog «Faith and Protection»
angestossen. Die Religionsgemeinschaften sollten sich in diesem Sinn auch zukünftig für
den Flüchtlingsschutz einbringen.
Die im Schweizerischen Rat der Religionen vertretenen Religionsgemeinschaften haben dieser
Aufforderung Folge geleistet und nehmen mit ihrer gemeinsamen Flüchtlingserklärung nun
eine Vorreiterrolle ein. Bischof Harald Rein, Bischof der christkatholischen Kirche der
Schweiz und amtierender Vorsitzender des Schweizerischen Rates der Religionen, betont:
«Für Juden, Christen und Muslime gilt: Jeder Mensch ist Geschöpf Gottes und steht somit
unter dessen Schutz. Für uns Gläubige ergibt sich daraus eine besondere Verantwortung
gegenüber den Flüchtlingen.»
Fünf Appelle für einen starken Flüchtlingsschutz
Aus diesem Verständnis leiten die Religionsgemeinschaften insgesamt fünf Appelle zur
Schweizerischen Flüchtlingspolitik ab, die sie in Form einer gemeinsamen Erklärung heute
veröffentlicht haben. Darin thematisieren sie den Schutz vor Ort, welcher ein wichtiges
Ziel der Schweizer Flüchtlings- und Aussenpolitik sein soll. In der Schweiz braucht es
gemäss Erklärung zudem faire und effektive Asylverfahren, in denen der Flüchtlingsbegriff
gemäss Genfer Flüchtlingskonvention umfassend angewendet wird. So sollen von Bürgerkrieg
betroffene Menschen den Flüchtlingsstatus statt einer vorläufigen Aufnahme erhalten.
Unerlässlich sei auch, dass dem Recht auf Familienleben Rechnung getragen werde, sowie
eine frühzeitige Integration von Flüchtlingen. Insbesondere in diesem Bereich können
Religionsgemeinschaften ihren Beitrag leisten, indem sie Freiwilligenarbeit,
Nachbarschaftshilfe und individuelle Initiativen starten, tragen und unterstützen. Für
Flüchtlinge wiederum ist gemäss Erklärung die Respektierung hiesiger Regeln zentral, um
sich integrieren zu können und Teil dieser Gesellschaft zu werden. Selbstredend gelten
auch für sie die in der Bundesverfassung verankerten Werte. Weiter wird eine Rückkehr in
Würde für Personen gefordert, welche die Kriterien für die Schutzgewährung nicht erfüllen.
Dazu gehören menschenrechtliche Standards beim Vollzug der Wegweisung und die Beachtung
des Kindeswohls in jeder Situation.
"Resettlement" für besonders Verletzliche
Der fünfte, und politisch aktuellste Appell der Interreligiösen Erklärung zu
Flüchtlingsfragen bezieht sich auf das sogenannte «Resettlement»: Der Staat und die
Politik werden konkret dazu aufgefordert, die Wiederansiedlung von Flüchtlingen direkt aus
Krisengebieten langfristig als Instrument der Schweizer Asylpolitik zu
institutionalisieren. Damit würde eine jahrzehntelange Tradition der humanitären Schweiz
fortgesetzt. In den letzten Jahren hat die Schweiz im Rahmen von
Wiederansiedlungsprogrammen die Aufnahme von 3500 Flüchtlingen, vor allem Opfer des
Syrienkriegs, beschlossen. Das letzte Programm läuft allerdings im kommenden Jahr aus.
UNHCR spricht von "Vorzeigeprojekt"
Das UNHCR-Büro für die Schweiz und Liechtenstein hat die Realisierung der Interreligiösen
Erklärung zu Flüchtlingsfragen unterstützt. Gemäss Anja Klug, Leiterin des Büros und somit
Vertreterin des UNHCR in der Schweiz, ist dieser nationale Dialog von grosser Bedeutung:
«Die interreligiöse Erklärung zu Flüchtlingsfragen, als Ergebnis einer Zusammenarbeit von
UNHCR und Religionsgemeinschaften in der Schweiz, ist ein wichtiges Vorzeigeprojekt, das
hoffentlich auch in weiteren Ländern Schule macht. »
Mit den verantwortlichen Bundesstellen in der Schweiz wird es in den kommenden Tagen einen
Austausch zur Flüchtlingserklärung geben. Die Dringlichkeit ist unbestritten: Weltweit
sind über 68 Millionen Menschen auf der Flucht - so viele wie noch nie. Rund die Hälfte
der Flüchtlinge sind Kinder.
Medienkontakte: Corine Fiechter, Mediensprecherin SEK,
corine.fiechter@sek.ch<mailto:corine.fiechter@sek.ch>, 031 370 25 61 Silvana Menzli,
Verantwortliche Migration SEK,
silvana.menzli@sek-feps.ch<mailto:silvana.menzli@sek-feps.ch>, 031 270 25 60
Weitere Informationen:
https://www.5appelle.ch/
Link zur Mediencommuniqué<http://www.bischoefe.ch/content/view/full/13357>
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Encarnación Berger-Lobato
Leiterin Marketing und Kommunikation
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