Sehr geehrte Damen und Herren
Im Anhang finden Sie ein Communiqué der Schweizerischen Nationalkommission
Justitia et Pax.
Für weitere Informationen:
Wolfgang Bürgstein, Schweizerische Nationalkommission Justitia et Pax,
Effingerstr. 11, Postfach 6872, 3001 Bern, 031 382 01 29 oder 078 824 44 18,
<mailto:juspax-wb@bluewin.ch> juspax-wb(a)bluewin.ch
Mit freundlichen Grüssen
Informationsdienst der SBK
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Justitia et Pax unterstreicht den Wert des Sonntags
Die Schweizerische Nationalkommission Justitia et Pax teilt die Sorge um den
Erhalt des Sonntags. Sie unterstützt deshalb das Referendum der
Gewerkschaften zur Erhaltung unserer Sonntagskultur.
Mit dem Sonntag verbinden wir auch heute noch Ruhe, Erholung, Zeit für die
Familie, für Freunde und Bekannte oder einfach auch Zeit für sich,
Entspannung, Besinnung, Gottesdienst, Erholung in der Natur und vieles mehr.
Dieser bewusste Unterbruch im wöchentlichen Arbeitsrhythmus hat sich bis
heute bewährt. Allen Unkenrufen zum Trotz wird der Wert des Sonntags von den
meisten hoch geschätzt.
Dennoch versuchen einige wirtschaftspolitische Kräfte, den Sonntag erneut
massiv in Frage zustellen. Zunächst soll der Rund-um-die-Uhr-Konsum ohne
Einschränkung in den Bahnhöfen möglich sein. Daraus erwächst eine massive
Wettbewerbsverzerrung gegenüber den Anbietern, die nicht in den Bahnhöfen
vertreten sind. Es braucht nicht viel Phantasie, um zu erkennen, dass es um
eine generelle Abschaffung des Verbots der Sonntagsarbeit geht.
Entsprechende politische Vorstösse sind im Parlament bereits eingereicht.
Natürlich sind gewisse Arbeiten am Sonntag notwendig, sie sollen aber die
Ausnahme bleiben. Es geht nicht darum, das Rad zurückzudrehen. Die
bisherigen Einkaufsmöglichkeiten sollen im Rahmen des Gesetzes erhalten
bleiben. Die Sonntagsruhe ist eine soziale und kulturelle Errungenschaft,
die sich menschlich und wirtschaftlich als sinnvoll erwiesen hat. Nahezu
alle Kulturen kennen einen solchen Tag des Unterbruchs. Offensichtlich haben
die Menschen darin ein lebensdienliches Mass gefunden, damit nicht Arbeit,
Leistung und Kommerz zum Massstab aller Dinge werden.
Eine lebendige Gesellschaft lebt nicht nur von den wirtschaftlichen
Tätigkeiten. Dazu braucht es mehr: ehrenamtliches Engagement, Freiräume für
Familien, Freunde, Gruppen und Vereine und nicht zuletzt einen
gesellschaftlichen Rhythmus, der es erlaubt, die sozialen Beziehungen zu
pflegen. Wenn die freien Tage unterschiedlich über die Woche verteilt sind,
wird die gemeinsame Zeit mit anderen zur Mangelware. Es wird immer
schwieriger, selbst am Sonntag in der Familie zusammen zu sein. Dadurch
zerfallen, angefangen bei der Familie, zum Nachteil aller zunehmend mehr
gesellschaftliche Strukturen, die zur Pflege von Beziehungen notwendig sind.
In der Folge werden noch mehr Menschen unter der Vereinsamung leiden.
Aus diesen Gründen unterstützen wir das Referendum gegen den Verkauf aller
Waren und Dienstleistungen in Bahnhöfen an 365 Tagen im Jahr. Wir wollen
kein Einfallstor schaffen für die Einführung der generellen Sonntagsarbeit.
Bern, 25. Januar 2005
Wolfgang Bürgstein
Schweizerische Nationalkommission Justitia et Pax
Effingerstr. 11, Postfach 6872, 3001 Bern
031 382 01 29 oder 078 824 44 18
<mailto:juspax-wb@bluewin.ch> juspax-wb(a)bluewin.ch