Sehr geehrte Damen und Herren
Im Anhang finden Sie ein Communiqué der Schweizerischen Nationalkommission Justitia
et Pax.
Für
weitere Informationen:
Wolfgang Bürgstein, Schweizerische Nationalkommission Justitia et
Pax, Effingerstr. 11, Postfach 6872, 3001 Bern, 031 382 01 29 oder 078 824 44
18, juspax-wb@bluewin.ch
Mit freundlichen Grüssen
Informationsdienst der SBK
---
Tel. ++41/(0)26/322.47.94 – Fax
++41/(0)26/322.49.93
Mobile: ++41/(0)79/446.39.36
E-
---
Die Schweizerische Nationalkommission
Justitia et Pax teilt die Sorge um den Erhalt des Sonntags. Sie unterstützt
deshalb das Referendum der Gewerkschaften zur Erhaltung unserer Sonntagskultur.
Mit dem Sonntag verbinden wir auch
heute noch Ruhe, Erholung, Zeit für die Familie, für Freunde und Bekannte oder
einfach auch Zeit für sich, Entspannung, Besinnung, Gottesdienst, Erholung in
der Natur und vieles mehr. Dieser bewusste Unterbruch im wöchentlichen
Arbeitsrhythmus hat sich bis heute bewährt. Allen Unkenrufen zum Trotz wird der
Wert des Sonntags von den meisten hoch geschätzt.
Dennoch
versuchen einige wirtschaftspolitische Kräfte, den Sonntag erneut massiv in
Frage zustellen. Zunächst soll der Rund-um-die-Uhr-Konsum ohne Einschränkung in
den Bahnhöfen möglich sein. Daraus erwächst eine massive Wettbewerbsverzerrung
gegenüber den Anbietern, die nicht in den Bahnhöfen vertreten sind. Es braucht
nicht viel Phantasie, um zu erkennen, dass es um eine generelle Abschaffung des
Verbots der Sonntagsarbeit geht. Entsprechende politische Vorstösse sind im
Parlament bereits eingereicht.
Natürlich sind gewisse Arbeiten am Sonntag notwendig, sie
sollen aber die Ausnahme bleiben. Es geht nicht darum, das „Rad zurückzudrehen“.
Die bisherigen Einkaufsmöglichkeiten sollen im Rahmen des Gesetzes erhalten
bleiben. Die Sonntagsruhe ist eine soziale und kulturelle Errungenschaft, die
sich menschlich und wirtschaftlich als sinnvoll erwiesen hat. Nahezu alle
Kulturen kennen einen solchen Tag des Unterbruchs. Offensichtlich haben die
Menschen darin ein lebensdienliches Mass gefunden, damit nicht Arbeit, Leistung
und Kommerz zum Massstab aller Dinge
werden.
Eine lebendige Gesellschaft lebt nicht nur von den
wirtschaftlichen Tätigkeiten. Dazu braucht es mehr: ehrenamtliches Engagement,
Freiräume für Familien, Freunde, Gruppen und Vereine und nicht zuletzt einen
gesellschaftlichen Rhythmus, der es erlaubt, die sozialen Beziehungen zu
pflegen. Wenn die freien Tage unterschiedlich über die Woche verteilt
sind, wird die gemeinsame Zeit mit anderen zur Mangelware. Es wird immer
schwieriger, selbst am Sonntag in der Familie zusammen zu sein. Dadurch
zerfallen, angefangen bei der Familie, zum Nachteil aller zunehmend mehr
gesellschaftliche Strukturen, die zur Pflege von Beziehungen notwendig sind. In
der Folge werden noch mehr Menschen unter der Vereinsamung
leiden.
Aus diesen Gründen unterstützen wir das Referendum
gegen den Verkauf aller Waren und Dienstleistungen in Bahnhöfen an 365 Tagen im
Jahr. Wir wollen kein Einfallstor schaffen für die Einführung der generellen
Sonntagsarbeit.
Bern, 25. Januar
2005
Wolfgang
Bürgstein
Schweizerische
Nationalkommission Justitia et Pax
Effingerstr. 11,
Postfach 6872, 3001 Bern
031 382 01 29 oder 078 824 44 18