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Eugenik in der Schweiz?
Bioethikkommission der SBK ist gegen die Präimplantationsdiagnostik
Der Ständerat wird voraussichtlich am 13. Dezember 2005 über eine Motion der Nationalratskommission bezüglich der Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID) beraten. Die Bioethikkommission der SBK lehnt die PID ab und hofft, dass der Ständerat sich ebenfalls gegen die PID äussert. Die zur Thematik beauftragte Kommission des Ständerates hatte im Übrigen bereits einen negativen Antrag gestellt.
Die PID ist abzulehnen, denn sie begründet zum ersten Mal eine ausdrückliche Politik der Eugenik. Diese Art von Diagnostik ist insofern eine Form der Eugenik, als sie darin besteht, jeden Embryo zu vernichten, dessen defekte Gene möglicherweise zu einer Erbkrankheit führen. Dies ist eine neue Art von Selektion. Dabei ist die Unterscheidung von akzeptablen und inakzeptablen Embryonen willkürlich. Zudem widerspricht die PID der menschlichen Würde, die von der Bundesverfassung geschützt wird (vgl. dazu Art. 119 BV, al. 1). Die PID annehmen heisst, die Prinzipien von Gleichheit und Gerechtigkeit zu verletzen. Menschen mit einer Behinderung hätten somit kein Recht auf Leben mehr! Die PID ist deswegen ein Affront für viele behinderte Menschen. Es ist aber die Aufgabe eines demokratischen Staates, der wissenschaftlichen Forschung ein menschliches Gesicht zu verleihen: Eine Forschung, die das Leben und die Unantastbarkeit des Embryos achtet.
Menschliches Leben ist eine Gabe Gottes
Im Licht des christlichen Glaubens ist das menschliche Leben eine Gabe Gottes, die vom ersten Moment an geschützt werden muss. Jeder Mensch ist ab der Empfängnis ein von Gott nach dessen Bild und Gleichnis geschaffenes Wesen. Der Mensch muss deshalb immer als Person geachtet werden, dies gilt auch für den Embryo. Schliesslich besitzt er ein aktives Potential, das er in den Eigenschaften der erwachsenen Person verwirklichen wird.
Die Bioethikkommission der SBK bittet deshalb die Öffentlichkeit, sich mit den Fragen der PID und ihrer ethischen Konsequenzen kritisch auseinanderzusetzen.
Freiburg, den 2. Dezember 2005
Mario Galgano
Pressesprecher und Informationsbeauftragter SBK
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