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Botschaft an die Muslime in der Schweiz
Liebe muslimische Freunde
Es ist mir am Ende des diesjährigen Ramadan eine grosse Freude, Ihnen als Präsident der
„Arbeitsgruppe Islam“ der Schweizer Bischofskonferenz die besten Wünsche zum „Id al-fitr“,
dem Fest des Fastenbrechens, zu übermitteln.
Schon seit einigen Jahren überbringen wir jeweils in der Schweiz den Verantwortlichen der
islamischen Gemeinschaften die Botschaft, die der Päpstliche Rat für den interreligiösen
Dialog aus Anlass dieses Festes im Namen des Papstes weltweit an alle Angehörigen des
Islam richtet. Dieses Jahr möchte ich Sie etwas ausführlicher informieren. Ab Freitag, 20.
Oktober 2006, finden Sie die aktuelle Botschaft im Internet unter der Adresse
„http://www.vatican.va“. Wir laden Sie ein, diese zu lesen. Wir laden Sie ebenfalls ein,
sich über sie zu äussern. Denn damit leisten Sie zweifelsohne einen Beitrag zu einem stets
offeneren Dialog zwischen uns. Für dieses Gespräch sind das entsprechende Gebet und der
gemeinsame Einsatz für den Frieden unerlässlich. Wir sind überzeugt, dass der Friede seine
Quelle in Gott hat und auf Wahrheit, Gerechtigkeit, Liebe und Freiheit fussen muss.
Neben dem Beten gibt es auch das Fasten. Im Jahr 2002 hat Papst Johannes Paul II. alle
Katholiken eingeladen, während eines Tages für den Frieden zu fasten. Dies als besondere
Geste der spirituellen Solidarität mit den Muslimen am letzten Freitag im Ramadan. Es
freut mich, dass am Freitag, 20. Oktober 2006, zahlreiche Christen in unserem Land für den
Frieden fasten. Mit diesem Geist werden Terrorismus und Gewaltakte in der Schweiz wie bis
anhin keinen Nährboden finden.
Was die „Arbeitsgruppe Islam“ der Schweizer Bischofskonferenz betrifft, so wird sie den
vor einigen Jahren begonnenen Weg des Dialogs mit den Muslimen nachdrücklich
weiterverfolgen.
In diesem Sinn erlaube ich mir, mit Blick auf die jüngsten Spannungen auf eine Wahrheit
hinzuweisen, die von vitaler Bedeutung ist. Ungeachtet der Unterschiede, die in der
Schweiz wie überall in der Welt zwischen dem Islam und dem Christentum bestehen, hat Gott
doch alle Menschen nach seinem Bild geschaffen. Er will, dass wir uns wie Brüder und
Schwestern der einen Menschheit begegnen. Es sitzt in dieser Wirklichkeit weder Konfusion
noch Relativismus.
Die von Papst Johannes Paul II. vor 20 Jahren, am 27. Oktober 1987, in Gang gesetzte
Initiative zur interreligiösen Begegnung für ein gemeinsames Beten um Frieden war ein
konkreter Schritt in diese Richtung. Es stimmt mich überaus glücklich, dass mittlerweile
in verschiedenen Regionen der Schweiz zahlreiche Initiativen ‑ zwar bescheidener als die
eben genannte – ergriffen wurden. Nicht nur für Papst Benedikt XVI., für uns alle ist
klar: Unsere Religionen sollen Trägerinnen von Frieden sein, denn Gott ist Friede.
So wünsche ich Ihnen, liebe muslimische Freunde in der Schweiz, diesen Frieden in Ihren
Familien und in Ihren Herkunftsländern und entbiete Ihnen die besten Wünsche zum
bevorstehenden Fest, Id mubarak!
Mgr. Pierre Bürcher, Weihbischof im Bistum Lausanne, Genf und Freiburg und Präsident der
„Arbeitsgruppe Islam“ der Schweizer Bischofskonferenz
Lausanne, 19. Oktober 2006