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Ansprache von Abt Martin Werlen OSB am 8. März 2008 in Luzern, gehalten
sowohl vor der Jesuitenkirche (Demonstration Auftreten statt austreten)
als auch in der Peterskirche (Gebetsnachmittag für die katholische Kirche
und den Heiligen Vater).
Liebe Schwestern und Brüder
Wir leben in einer schwierigen Zeit. Ich meine nicht das Jahr 2009. Ich
meine die Zeit der heiligen vierzig Tage vor dem Osterfest. Diese Tage
stehen unter dem Motto: Kehrt um und glaubt an das Evangelium!
Umkehr ist nicht einfach. Das weiss der Papst genauso wie wir alle. Als
Getaufte wollen wir einander helfen, immer wieder umzukehren und an das
Evangelium zu glauben.
Unser Ziel kann es also nicht sein, unsere eigenen Vorstellungen
durchzusetzen wo immer wir in der Kirche stehen und welche Verantwortung
uns auch anvertraut ist. Das Ziel ist es, Gottes Willen zu entdecken und zu
tun. Wir alle sind herausgefordert, aufzutreten statt auszutreten. Und
nicht, damit wir Recht bekommen, sondern damit Gottes Wille geschehe. Die
Kirche ist dann eine wirklich offene Kirche, wenn sie offen ist für das, was
Gott heute von ihr will.
In den Dokumenten des Zweiten Vatikanischen Konzils haben wir eine
hervorragende Wegweisung für unsere Zeit erhalten. Nehmen wir die momentanen
Schwierigkeiten als Herausforderung, uns in die Konzilstexte zu vertiefen
und uns der Botschaft des Konzils neu zu stellen! Vieles wartet noch auf
Umsetzung.
Auf diesem Weg braucht die Kirche Menschen, die drängen, in unsere heutige
Zeit hinein das Evangelium zu verkünden. Und sie braucht Menschen, die
drängen, dabei dem Evangelium treu zu bleiben. Hüten wir uns deshalb,
anderen leichtfertig das Kirchesein abzusprechen. Wir sind aufeinander
angewiesen. Wir alle sind Kirche. Darum nehme ich heute Nachmittag auch am
Gebetstreffen in der Peterskirche / an der Kirchendemo teil. Für den
Pfingstmontag lade ich im Namen der Bischofskonferenz zu einer Wallfahrt
nach Einsiedeln ein. Was auch unsere Vorstellungen, Prägungen und Vorlieben
sein mögen: Miteinander wollen wir um das Geschenk des Heiligen Geistes
bitten und offen sein für das, was Gott heute von uns will.
Der heilige Benedikt rät uns, den Weg des Glaubens nicht mit Verbissenheit
zu gehen, sondern mit dem guten Eifer der Liebe. Dazu gehören auch Geduld
und Humor. Das löst manche Verhärtung. Der Mönchsvater ist zudem überzeugt,
dass Gott oft durch diejenigen zu uns spricht, von denen wir nichts
erwarten. Probieren wir doch einmal, auf die in der Kirche zu hören, von
denen wir nichts erwarten! Das könnte spannend werden.
In allem Leidvollen der vergangenen Wochen freut mich eines besonders:
Vielen Menschen in unserem Land ist es ganz offensichtlich nicht egal, was
die Kirche tut. Viele von Ihnen, liebe Anwesende, engagieren sich Tag für
Tag in der Kirche und in der Gesellschaft. Darum möchte ich schliessen mit
einem herzlichen Vergelts Gott und dem Wunsch, weiterhin aufzutreten und
nicht auszutreten!
Luzern, 8. März 2009
Schweizer Bischofskonferenz
Walter Müller, Informationsbeauftragter
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