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Schweizer Bischofskonferenz (SBK) -Informationsstelle

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290. Ordentliche Versammlung

der Schweizer Bischofskonferenz (SBK)

 

Visp,

29. November bis 1. Dezember 2010

 

Mediencommuniqué

 

Die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) hat sich vom 29. November bis 1. Dezember 2010 im Bildungshaus St. Jodern in Visp VS zur 290. Ordentlichen Versammlung getroffen.

 

Solidarität mit den verfolgten Christen im Nahen Osten

Die Schweizer Bischöfe sind erschüttert über die dramatische Situation der Christen im Irak. Das blutige Attentat in Bagdad auf die zur Heiligen Messe versammelten Gläubigen in der syrisch-katholischen Kirche "Unsere Liebe Frau von der immerwährenden Hilfe" vom 31. Oktober ist der vorläufige Höhepunkt einer langen Reihe von Anschlägen auf das Leben und die Existenz der Christen und anderer religiöser Minderheiten im Irak. Und ein Ende der Verfolgung ist nicht abzusehen.

Die Lebensverhältnisse für Christen in den Ländern des Nahen und Mittleren Ostens haben sich weiter verschlechtert. Die Nahost-Sondersynode, die auf Initiative von Papst Benedikt XVI. vor einigen Wochen in Rom stattgefunden hat, endete daher mit einem eindringlichen Aufruf zu Gerechtigkeit und Frieden sowie zur Einhaltung der Menschenrechte und der vollen Religionsfreiheit. Seriöse Schätzungen gehen davon aus, dass weltweit über 200 Millionen Christen wegen ihres Glaubens verfolgt oder systematisch benachteiligt werden.

Die Schweizer Bischöfe danken allen Menschen guten Willens, die den bedrängten und verfolgten Christen beistehen. Nicht nur die Staatenwelt ist aufgefordert, für die Herstellung des Friedens einzutreten, sondern auch die Religionsgemeinschaften. Die Schweizer Bischöfe danken besonders den verschiedenen katholischen Hilfswerken, die den Christen helfen, die im Irak geblieben sind oder die - wie so viele - in die Nachbarländer geflohen sind.

Die stärkste Stütze der Christen ist das Gebet. Die Schweizer Bischöfe laden daher die Pfarreien ein, für die verfolgten Christen und Märtyrer des christlichen Glaubens Heilige Messen und andere Gottesdienste zu feiern.

 

Religiöse Zeichen im öffentlichen Raum

In jüngster Zeit manifestiert sich verstärkt eine neue Feindlichkeit gegen religiöse Zeichen im öffentlichen Raum. Es gibt Kräfte, die den Glauben der Menschen nur als Privatsache behandelt sehen wollen. Die Bischofskonferenz hat mit Befriedigung zur Kenntnis genommen, dass eine Mehrheit der Bevölkerung öffentlich sichtbare Zeichen der christlichen Religion wie Kreuze und Kruzifixe unterstützt. Diese Mehrheit hat erkannt, dass es nicht um die Verteidigung alter Privilegien geht, sondern um die Gefahr, dass mit dem Verschwinden dieser Zeichen das christliche Fundament unserer Gesellschaft und unseres freien Zusammenlebens untergraben wird.

Die Glaubens- und Gewissensfreiheit ist ein hohes Gut, das jede Religionsgemeinschaft und jeder Staat respektieren muss. Sie ermöglicht den Menschen einzeln und in frei gewählter Gemeinschaft ihrem Glauben und Gewissen entsprechend zu leben - im Privaten wie in der Öffentlichkeit. Daraus folgt das Recht, seinen Glauben mittels sichtbarer Zeichen öffentlich zu bekunden und zu leben.

Die Glaubens- und Gewissensfreiheit ist nur dann gewährleistet, wenn die Äusserungen und Zeichen unterschiedlicher Glaubens- und Gewissensüberzeugungen gegenseitig geduldet werden. Ein Verbot des Kreuzes in öffentlichen Räumen wäre nicht Ausdruck von Toleranz, sondern von Intoleranz, weil der christliche Glaube sich nicht mehr sichtbar ausdrücken dürfte.

 

Ernennung von Kardinal Kurt Koch

Papst Benedikt XVI. hat am 20. November 2010 bei einem öffentlichen Konsistorium Erzbischof Dr. Kurt Koch, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen und Apostolischer Administrator des Bistums Basel, zum Kardinal erhoben. Der Präsident der SBK, Bischof Norbert Brunner, der an der Spitze einer Delegation der SBK nach Rom gereist war, berichtete den Bischöfen von den Einsetzungs-Feierlichkeiten. Die Schweizer Bischofskonferenz drückte erneut ihre Freude über die hohe und ehrenvolle Auszeichnung aus.

 

In Kürze

- Am 23. November bestätigte Papst Benedikt XVI. die Wahl des Domkapitels und ernannte Dr. Felix Gmür, Generalsekretär der SBK, zum Bischof von Basel. Die Mitglieder der SBK freuen sich mit den Katholiken des Bistums über die getroffene Wahl. Der stellvertretende Generalsekretär, Dr. Erwin Tanner, übernimmt bis zur Einsetzung des neuen Generalsekretärs ab sofort die Führung des Sekretariates der SBK.

 

- In das Präsidium der Schweizer Bischofskonferenz wählten die Bischöfe Weihbischof Denis Theurillat. Er tritt in diesem Gremium an die Stelle des verstorbenen Bischofs Bernard Genoud.

 

- Die Schweizer Bischöfe gratulieren Erwin Kräutler, Bischof von Xingu (Brasilien), zur Verleihung des alternativen Nobelpreises (Right Livelihood Award). Der aus dem österreichischen Vorarlberg stammende Seelsorger wird für sein Lebenswerk im Dienste der Menschenrechte der indigenen Völker Brasiliens und für seinen unermüdlichen Einsatz für den Schutz des Amazonasgebiets ausgezeichnet. Die Überreichung des Preises findet am 6. Dezember im Schwedischen Parlament statt.

 

Begegnung

- Wie üblich hat der Apostolische Nuntius in der Schweiz, Erzbischof Francesco Canalini, der Versammlung der Bischofskonferenz einen freundschaftlichen Besuch abgestattet.

 

Ernennungen

- Die Schweizer Bischofskonferenz bestätigte die Wahl von Annemarie Schobinger, Freiburg, zur Co-Präsidentin der Evangelisch/Römisch-katholischen Gesprächskommission der Schweiz.

 

- Zu Mitgliedern des Schweizerischen Katholischen Missionsrats ernannt wurden Schwester Anna Affolter, Ingenbohl SZ , Schwester Louise-Henri Kolly, Freiburg, und Dr. Erwin Tanner, Freiburg.

 

- Die Bischöfe ernannten Luca Pagani, Anwalt und Grossrat, Balerna TI, zum Mitglied der Bioethikkommission der SBK.

 

- Neue Mitglieder des Frauenrates der SBK sind Luisa Vassalli Zorzi, Riva San Vitale TI, Monique Küng, Chêne-Bougeries GE, Evelyne Colongo-Oberson, Bellevue GE, und Claudia Elena Ibarra Arana, Freiburg.

 

Visp, 1. Dezember 2010

 

Schweizer Bischofskonferenz
Walter Müller, Informationsbeauftragter
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