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Medienmitteilung
Für ein vermehrtes Miteinander auf dem Weg zu einer interkulturellen Pastoral
Die 110 anderssprachigen Missionen und Seelsorgestellen der katholischen Kirche der
Schweiz leisten einen erheblichen Beitrag zur kirchlichen und gesellschaftlichen
Integration der Migrantinnen und Migranten sowie Menschen unterwegs. Mit dem Gesamtkonzept
Migrationspastoral soll künftig das Verständnis der Kirche als Gemeinschaft in Vielfalt
erweitert werden.
Die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) und die Römisch-Katholische Zentralkonferenz der
Schweiz (RKZ) lancieren ein gemeinsames Projekt zur Neuausrichtung der Migrationspastoral
in der Schweiz. Das heute präsentierte Gesamtkonzept legt die Grundlage für einen
Paradigmenwechsel für die Ausrichtung, Organisation und Finanzierung der
Migrationspastoral in der katholischen Kirche. Das Konzept strebt ein vermehrtes
Miteinander von Sprachgemeinschaften und Ortsseelsorge an. Um dieses Ziel zu erreichen,
gilt es, die etablierten und funktionierenden Strukturen weiterzuentwickeln und in
Anwendung des Subsidiaritätsprinzips den lokalen Instanzen vermehrt Kompetenzen und
Verantwortung zu übergeben. Mit der Umsetzung dieses Konzeptes und damit der
Neuausrichtung wird auf nationaler Ebene die Dienststelle migratio betraut. «Wie schon für
die Erarbeitung des Konzeptes erfordert auch dessen erfolgreiche Umsetzung eine intensive
Zusammenarbeit zwischen den pastoral Verantwortlichen und den staatskirchenrechtlichen
Behörden», unterstreicht Daniel Kosch, Generalsekretär der RKZ.
Interkulturelle Pastoral
In der Schweiz leben ca. 3 Millionen Katholikinnen und Katholiken. Davon haben rund 40 %
Migrationshintergrund. Daher ist eine erhebliche Anzahl von Gläubigen in mehr als einer
Kultur heimisch. Kirchliche Sprachgemeinschaften nehmen neu Ankommende auf, unterstützen
sie in der Integration und sind Heimat für viele, die schon länger hier sind. War die
Kirche in der Schweiz früher primär gefordert, für die seelsorgerliche Betreuung von
Arbeitsmigrantinnen und -migranten aus Europa zu sorgen, von denen man annahm, dass sie
nach einigen Jahren in die Heimat zurückkehren («Gastarbeiterseelsorge»), ergibt sich
heute ein ganz anderes Bild. Die Zugewanderten kommen aus aller Welt, und sie kommen nicht
nur um zu arbeiten, sondern als Geflüchtete, als Familien oder für Bildungszwecke. Während
manche seit Generationen in der Schweiz leben, aber weiterhin in der religiösen Kultur
ihres Herkunftslandes beheimatet sind, sind andere erst wenige Jahre im Land und wieder
andere haben keinen geregelten Aufenthaltsstatus. Die katholischen Migrantinnen und
Migranten sind nicht nur vielsprachiger, sondern in jeder Hinsicht vielfältiger. Das
verlangt nach einer Weiterentwicklung der Seelsorge in Richtung einer interkulturellen
Pastoral.
Migration entwickelt sich dynamisch und wird die Kirche wie auch die Gesellschaft weiter
herausfordern. «Wir sagen, dass die Kirche keine Grenzen hat. Das Migrationsphänomen
bringt dies noch stärker zum Ausdruck. Aber es ist unsere konkrete Beziehung zu den
Migrantinnen und Migranten, welche die Authentizität dessen überprüft, was wir verkünden»
stellt Bischof Jean-Marie Lovey fest. Die Mobilität, die Migration sowie die kulturellen
Unterschiede erweitern das Verständnis der Kirche als Gemeinschaft in Vielfalt mit
zahlreichen Anknüpfungspunkten. Es geht um die Erarbeitung und Pflege von bereichernden
interkulturellen Synergien, um ein vermehrtes Miteinander und bewusstes wertschätzendes
Nebeneinander zu leben und in Gottesdiensten sowie im kirchlichen Leben zu feiern. «Ich
freue mich auf die Umsetzung dieses Konzeptes und die Impulse, die von ihm ausgehen
werden. Durch das vermehrte Miteinander von Ortskirche und anderssprachigen
Gemeinschaften, wird die Kirche Schweiz inspiriert und bereichert; sie wird vielfältiger
und farbiger», führt Karl-Anton Wohlwend, Nationaldirektor von migratio aus.
Neuland
Mit dieser Neuausrichtung der Migrationspastoral unterstreicht die Katholische Kirche in
der Schweiz die Bedeutung des vermehrten Miteinanders, das zum Teil bereits im Gang ist,
und betritt damit zugleich Neuland. Entsprechend wurde das Projekt von der Abteilung für
Migranten und Flüchtlinge im Dikasterium für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen
Entwicklung des Menschen im Vatikan mit grossem Interesse verfolgt. P. Fabio Baggio C.S.,
Untersekretär der Abteilung, hält im Nachwort zum Gesamtkonzept Migrationspastoral fest:
«Es signalisiert den entschlossenen Anfang eines Weges, der darauf ausgerichtet ist, die
Migrationspastoral langfristig weiter zu entwickeln. […] Dies erfordert Vision, Einsatz
und Aktion.»
Freiburg und Zürich, 14. Dezember 2020
Kontaktpersonen für Medien:
Karl-Anton Wohlwend, Nationaldirektor migratio,
karl-anton.wohlwend@migratio.ch<mailto:karl-anton.wohlwend@migratio.ch>, Tel. +41 26
510 15 37
Dr. Daniel Kosch, Generalsekretär der RKZ,
daniel.kosch@rkz.ch<mailto:daniel.kosch@rkz.ch>, Mobile +41 79 314 44 74
Dokumente (siehe
Downloads):<http://www.bischoefe.ch/dokumente/communiques/gesamtkonzept-migrationspastoral-2020>
- Auf dem Weg zu einer interkulturellen Pastoral. Gesamtkonzept für die
Migrationspastoral in der Schweiz (Vorabdruck)
- Botschaft im Namen der Schweizer Bischöfe von Bischof Jean-Marie Lovey, Bischof
von Sitten und Verantwortlicher für die Migrationspastoral für die SBK
- Factsheet Ist-Analyse
Schweizer Bischofskonferenz (SBK)
Die Schweizer Bischofskonferenz wurde 1863 als die weltweit erste Versammlung der Bischöfe
eines Landes gegründet, die regelmässig zusammentrifft, rechtlich strukturiert ist und
sich mit kirchlichen Leitungsfunktionen befasst. Als Verein organisiert, ist sie ein
Zusammenschluss der katholischen Bischöfe aller Diözesen sowie der Äbte der
Territorialabteien der Schweiz. Oberstes Gremium ist die Vollversammlung aller Bischöfe,
die jährlich viermal zusammentrifft.
www.bischoefe.ch<http://www.bischoefe.ch>
Römisch-Katholische Zentralkonferenz (RKZ)
Die Römisch-Katholische Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ) ist der Zusammenschluss der
kantonalkirchlichen Organisationen. Sie besteht seit 1971 und ist als Verein organisiert.
Sie trägt massgeblich dazu bei, dass die katholische Kirche ihre Aufgaben auf
gesamtschweizerischer Ebene wahrnehmen kann, und setzt sich für demokratisches,
solidarisches und unternehmerisches Handeln ein, das den Bedürfnissen des kirchlichen
Lebens vor Ort Rechnung trägt.
www.rkz.ch<http://www.rkz.ch>
Dienststelle migratio der Schweizer Bischofskonferenz
Migratio ist das Kompetenzzentrum für Migrationspastoral der Schweizer Bischofskonferenz.
Die Dienststelle stellt eine adäquate Seelsorge für Migrantinnen und Migranten sowie
Menschen unterwegs (Fahrende, Zirkusleute sowie Schausteller) in Zusammenarbeit mit
lokalen Strukturen sicher.
www.migratio.ch<http://www.migratio.ch>
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Encarnación Berger-Lobato
Leiterin Bereich Marketing und Kommunikation
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Eine ökumenische Aktion zu Weihnachten 2020
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