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Mediencommuniqué

Embargo, Sonntag, 11.00 Uhr


Schweizer Bischöfe freuen sich über Seligsprechung von Papst Johannes Paul II.

Ein grosser Verkünder des christlichen Glaubens

Die Schweizer Bischöfe freuen sich über die Seligsprechung von Papst Johannes Paul II. Sie danken den Gläubigen, welche zu den Feierlichkeiten nach Rom gefahren sind oder diese an diesem Sonntag in der Schweiz in zahlreichen Gottesdiensten, am Fernsehgerät oder auch im privaten Gebet mitgefeiert haben. Johannes Paul II. hat nicht nur eine Epoche geprägt und Weltgeschichte geschrieben, sondern wirkt bis heute segensreich als Vorbild und Helfer der Menschen – besonders auch in der Schweiz.

Papst Johannes Paul II. hat während seines Pontifikates die Kirche ins dritte Jahrtausend geführt. Er hat den Petrusdienst erneuert und wirksam in die ganze Welt getragen. Mit grosser Wirkung auch in der Schweiz. Nachdem das Attentat vom 13. Mai 1981 eine frühere Reise verhindert hatte, besuchte Papst Johannes Paul II. die Schweiz erstmals 1984. Er bezeichnete damals die  Reise als "Wallfahrt ins Herz des Volkes Gottes, das in den schönsten Berge Europas und im Norden der Alpen wohnt".

Er besuchte Zürich, Lugano, Genf, Freiburg, Bern, Flüeli, Einsiedeln, Luzern und Sitten. Es besteht ein besonderer Bezug zwischen dem seligen Papst und dem Schweizer Landespatron, Niklaus von Flüe. Nach seinem Besuch im Flüeli erklärte Johannes Paul II., er sei von dessen Berufung tief beeindruckt. Dieser habe das Evangelium beim Wort genommen und alles aufgegeben, seine Frau, seine Kinder, sein Haus, seine Felder. Mit Zustimmung seiner Frau Dorotea zog Bruder Klaus in den Ranft. Er lebte dort als Einsiedler  in strenger Busse und enthielt sich jeder Nahrung.

Gleichzeitig war Bruder Klaus eine einflussreiche Persönlichkeit der Schweiz seiner Epoche. Er wurde seinem Land ein väterlicher Vermittler von Versöhnung und Frieden. Voraussetzungen, auf denen die moderne Schweiz bis heute aufbaut. Lobende Worte fand  Papst Johannes Paul II. in diesem Zusammenhang für das Einstehen der Schweiz für Freiheit, Toleranz, Neutralität und Frieden für das Land und die Welt, ebenso für das Zusammenwirken der Schweiz und des Heiligen Stuhls auf humanitärem Gebiet während des Zweiten Weltkriegs.

Im Zentrum seiner Reise von 1984 stand der Dialog in- und ausserhalb der katholischen Kirche. Die ökumenischen Treffen mit den evangelisch-reformierten und orthodoxen Gesprächspartnern sind bis heute unvergessen, ebenso die Begegnungen mit der Arbeitsgemeinschaft der christlichen Kirchen in der Schweiz und dem Weltkirchenrat  in Genf. Die Reise fand 500 Jahre nach der Geburt Zwinglis und 475 Jahre nach der Geburt Calvins statt. Die Schweiz bezeichnete er neben Deutschland als das zweite Vaterland der Reformation.

Seine  vorletzte Auslandreise führte Papst Johannes Paul II.  am 5. und 6. Juni 2004 nach Bern, wo er der katholischen Jugend der Schweiz begegnete. Der bereits stark von seiner Krankheit gezeichnete Pontifex  wollte diese Reise unbedingt noch durchführen. Eine auflagenstarke Zeitung titelte "Das neue Wunder von Bern". Andere Zeitungen begaben sich auf die Suche "nach dem Geheimnis des alten Mannes", der  die 14'000 Jugendlichen in der Eishalle von Bern und 70'000 Gläubige zur Heiligen Messe auf die Berner Allmend strömen liess. Es war die Vitalität des Glaubens im gebrechlichen Körper des Heiligen Vaters, der so viele Menschen anzog und ihren Glauben stärkte. So blieb Papst Johannes Paul II.  ein grosser Verkünder, selbst als er am Schluss seines irdischen Lebens nicht mehr sprechen konnte.

Freiburg i.Ü./Sitten, 1. Mai 2011

Bischof Norbert Brunner
Präsident der Schweizer Bischofskonferenz

 
 
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