Gegen 1000 Jugendliche aus allen Landesteilen machten sich heute morgen von verschiedenen Einsteigeorten aus auf den Weg nach Köln. Bis nächsten Freitag stehen sie vor der Qual der Wahl, von über 500 Veranstaltungen einige wenige zu besuchen. Der XX. Weltjugendtag steht unter dem Motto: ‚Wir sind gekommen, um IHN anzubeten’ (Mt 2.2).
Bereits vor einer Woche
hiessen zehntausende von Gastfamilien die ersten Gruppen aus aller Welt in
verschiedenen Diözesen Deutschlands willkommen. Die ‚Tage der Begegnung’
präsentierten auch mehreren Dutzend Jugendlichen aus der Schweiz seit dem 5.
August das vielfältige kirchliche, gesellschaftliche und kulturelle Leben
Deutschlands. Täglich informierte diese ‚Vorhut’ die Daheimgebliebenen oder
später Nachreisenden auf einer Homepage www.weltjugendtag.ch über den aktuellen Verlauf
der Reise und (un)vorhergesehene Begebenheiten. Auf der offiziellen Homepage der
Veranstalter www.wjt2005.de können nebst vielen Informationen
auch ‚Live-Bilder’ heruntergeladen werden.
Im Gastland engagierten und
engagieren sich über 200'000 Menschen als Gastgeber oder als ehrenamtliche
HelferInnen. Das Vorprogramm bestand aus Begegnungen, Besuchen von Kulturgütern,
sozialen Engagements, Sternwallfahrten, Ausstellungen, sportlichen
Veranstaltungen, Film-, Musik- und Showprogrammen. Die sprichwörtliche, deutsche
Gründlichkeit scheute jedenfalls keinen Aufwand, um Zufälle möglichst
auszuschalten und sich als gute Gastgeber zu profilieren. Rund 800’000
Jugendliche, Journalisten und Geistliche aus über 190 Nationen werden zum
Schlussgottesdienst vom kommenden Sonntag auf dem Marienfeld erwartet. Rund 130
ÜbersetzerInnen sorgen schon im Vorfeld für professionelle Übersetzungen und
Auskünfte. Einfache Pilger wissen sich jedoch mit Händen, Füssen, breitem
Grinsen und einigen ‚Brocken Englisch’ zu
verständigen.
Informationsbeauftragter der ARGE
Weltjugendtag
Stefan
Rüegg Köln, 15. August
05
Senden an :
sbk-ces@gmx.ch
Die höchste Teilnehmerzahl von Schweizer Jugendlichen an einem Weltjugendtag freut die Organisatoren. Möglicherweise gab das nationale Jugendtreffen in Bern 2004 entscheidende Impulse, dass sich so viele Jugendliche auf den Weg nach Köln machten.
Heute Abend fanden in Köln, Bonn und Düsseldorf
Eröffnungsgottesdienste statt, an welchen mehrere 100'000 Jugendliche
teilnahmen. Das Motto der Weltjugendtage ‚Wir sind gekommen, um IHN anzubeten’
(Mt 2.2) fand in den Ansprachen ebenso Erwähnung, wie die Freude, dass
überraschend viele Jugendliche aus aller Welt der Einladung nach Köln gefolgt
sind. Diese Einladung erfolgte anlässlich des letzten Weltjugendtages 2002 in
Toronto durch den inzwischen verstorbenen Papst Johannes Paul II. . Der Kölner
Kardinal Joachim Meisner äusserte folgenden Wunsch : „Ich möchte, dass Köln 2005
für die Weltjugendtage ein ‚Neues Pfingsten wird ... Ich möchte, ich wünsche und
ich bete heute schon darum, dass es ein Pfingstaufbruch werden soll.“
Die Bilder eines gebrechlichen, aber geistig
hochpräsenten Papstes vom Juni 04, sind bis heute noch vielen Menschen präsent.
Johannes Pauls II. letzter Besuch in der Schweiz lieferte einen Grund, weshalb
sich das nationale Organisations-Komitee für die Weltjugendtage zum dritten Mal
in Folge über ständig höhere Teilnehmerzahlen bei solchen Treffen freuen kann.
Denn dank der Planung des ‚grössten Jugend-Treffens der Schweiz’ im Sommer 2004
arbeiteten kirchliche Gruppierungen Hand in Hand, welche seit Jahren nichts mehr
miteinander zu tun hatten. Möglicherweise erhielten während jenes gelungenen
Anlasses vom vergangenen Jahr verschiedene Jugendliche den entscheidenden
Impuls, den Schritt ans diesjährige Weltjugendtreffen zu
wagen.
Schlussendlich bleibt es nebensächlich, ob dieses
kleine ‚Wunder von Bern’ oder andere Gründe den Ausschlag für die hohe
Teilnehmerzahl lieferten. Dankbar nehmen die Organisatoren zur Kenntnis, dass
viele Jungendliche auch hierzulande die ‚Kirche’ in einem neuen Licht erfahren
wollen - und können. Nämlich in ihrer solidarischen, sozialen,
völkerverbindenden, friedensstiftenden, frohmachenden und weltumspannenden
Dimension. Eine Dimension, die durch ‚kirchenpolitischen Querelen’ oft
verdunkelt wird. Dass Hunderttausende junger Menschen an einer Zivilisation des
Lebens und der Liebe mitzubauen bereit sind, ist ein Hoffnungsfunken und
ermutigendes Zeichen - für unsere ‚kleine und grosse’
Welt.
Stefan Rüegg Köln/Leichlingen, 16. August
05
Senden an :
sbk-ces@gmx.ch
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Pauline Moret
Secrétaire / Sekretär
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