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283. Ordentliche Versammlung
der Schweizer Bischofskonferenz (SBK)
Chur
2. bis 4. März 2009
Mediencommuniqué
Die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) hat sich in Chur vom 2. bis 4. März
2009 im Priesterseminar St. Luzi zur 283. Ordentlichen Versammlung
getroffen.
Folgende Hauptthemen sind behandelt worden:
Aufhebung der Exkommunikation der Lefebvre-Bischöfe
Die Bischöfe und Territorialäbte erörterten die schwierige Situation, die
sich aus der Aufhebung der Exkommunikation der vier Bischöfe der
Priesterbruderschaft St. Pius X. ergeben hat. Zahlreiche Reaktionen zeigten
die grosse Besorgnis vieler Menschen in- und ausserhalb der Kirche über
diesen Schritt, namentlich angesichts der Leugnung der Schoa durch Bischof
Richard Williamson.
Papst Benedikt XVI. hat einen öffentlichen und eindeutigen Widerruf
verlangt, der bisher nicht geschehen ist. Die Bischofskonferenz erinnert
daran, dass die Aufhebung der Exkommunikation noch nicht die Rehabilitierung
oder Wiedereingliederung in die Gemeinschaft der katholischen Kirche
bedeutet, sondern erst die Eröffnung eines Weges zur Versöhnung. Die vier
Bischöfe bleiben weiterhin suspendiert. Deshalb bleibt ihnen untersagt, das
Bischofs- und Priesteramt auszuüben. Der Vatikan hat in mehreren
Stellungnahmen betont, dass für eine künftige Anerkennung der Bruderschaft
St. Pius X. die volle Anerkennung des Zweiten Vatikanischen Konzils und des
Lehramtes der Päpste Johannes XXIII., Paul VI., Johannes Paul I., Johannes
Paul II. sowie Benedikt XVI. eine unerlässliche Bedingung ist. Im Sinne
dieser Päpste ist das Leben der Kirche vor und nach dem Konzil als
Erneuerung in der Kontinuität und nicht als Bruch zu verstehen.
Die Bischöfe trugen dem Apostolischen Nuntius in der Schweiz, Erzbischof
Francesco Canalini, ihr Befremden und die Sorgen der Gläubigen vor.
Offensichtlich war die Aufhebung der Exkommunikation der vier Bischöfe zu
wenig sorgfältig vorbereitet, und es gab auch schwerwiegende Mängel bei der
Information der Bischöfe, der Gläubigen und der Öffentlichkeit durch die
vatikanische Kurie. Die Bischöfe und der Nuntius bedauern diese Fehler.
Die Ereignisse der vergangenen Wochen haben erneut zu Polarisierungen
geführt. Die Bischöfe laden die Gläubigen zu einer Wallfahrt am
Pfingstmontag, 1. Juni nach Einsiedeln ein, um das Anliegen der Einheit der
Kirche im Gebet vor Gott zu tragen.
Ablehnung der Minarett-Initiative
Die Minarett-Initiative ist nicht geeignet, die Probleme des Zusammenlebens
der Schweizer Bevölkerung und der Muslime zu lösen; sie kann diese Probleme
nur verschärfen und immer unlösbarer machen. Am besten wäre es, dass die
Initiative zurückgezogen würde, sonst bleibt nur die Ablehnung.
Businessplan für die katholische Medienarbeit
Die SBK stimmte dem Businessplan für die Weiterentwicklung der
Kommunikations- und Medienarbeit der katholischen Kirche in der Schweiz zu.
Das Dokument ist im Auftrag der Bischofskonferenz von Dr. Jean-Paul
Rüttimann, unterstützt von weiteren Kommunikationsexperten, ausgearbeitet
worden. Zielsetzung des Plans ist, die geeigneten Voraussetzungen zu
schaffen, damit sich die katholische Kirche in der Schweiz in der modernen
Kommunikationsgesellschaft behaupten kann. Die Finanzierung der darin
genannten Vorhaben ist noch nicht gesichert. Eine Konsultation im Kreis der
Mitglieder der Römisch-katholischen Zentralkonferenz, auf deren
Unterstützung die Bischofskonferenz baut, ist derzeit im Gang.
Bericht über die Restrukturierung der Seelsorge in den Schweizer Diözesen
Die Bischöfe und Territorialäbte genehmigten den Bericht der
Pastoralplanungskommission (PPK) Restrukturierung der (Pfarrei-)Seelsorge
in den Schweizer Diözesen Bestandsaufnahme und pastorale Perspektiven. Er
dient den Diözesen dazu, die realisierten Schritte zu prüfen und weitere zu
planen. Die Bischofskonferenz erteilte der PPK den Auftrag, den Bericht zu
veröffentlichen.
Gebetstag für die Kirche in China
Die Bischöfe setzten sich mit der Lage der Kirche in China auseinander. Auf
Anregung von Papst Benedikt XVI. wird der 24. Mai alljährlich als Gebetstag
für die Kirche in China begangen. Die Bischöfe rufen die Gläubigen auf, an
diesem Tag besonders für die Kirche in China zu beten. In Einsiedeln findet
am 24. Mai ein Wallfahrtstag statt, der besonders von Christinnen und
Christen aus China mitgetragen ist.
Begegnungen
- Wie üblich hat der Apostolische Nuntius in der Schweiz, Erzbischof
Francesco Canalini, der Versammlung der Bischofskonferenz einen
freundschaftlichen Besuch abgestattet, begleitet von seinem ersten Sekretär,
Msgr. Seamus Patrick Horgan (siehe oben).
- Der kürzlich zum Weihbischof von Köslin-Kolberg ernannte Msgr. Krzysztof
Zadarko sowie der Nationalkoordinator für die Polenseelsorge, Msgr. Dr.
Slawomir Darius Kawecki, dankten den Bischöfen für ihr Wohlwollen. Msgr.
Zadarko ist noch bis Ostern in der Polenseelsorge in Zürich tätig und wird
am 25. April zum Bischof geweiht. Er zeigte sich von der Mitarbeit der Laien
in den schweizerischen Kirchenstrukturen beeindruckt.
- Professor Dr. Martin Klöckener, Freiburg i. Ü., informierte die
Bischofskonferenz über den Stand der Arbeiten an der neuen deutschsprachigen
Ausgabe des Messbuchs. Der Liturgiewissenschaftler ist im Auftrag der SBK
Mitglied des Forums Liturgie im deutschsprachigen Sprachgebiet und
Mitglied der Übersetzergruppe Orationen der internationalen bischöflichen
Kommission Ecclesia celebrans.
In Kürze
- Die Bischöfe legten das Motto zum Sonntag der Völker vom 8. November 2009
fest. Es lautet: Migranten, eine Chance für die Evangelisation.
- Schon vor längerer Zeit wurde der Wunsch geäussert, einen besonderen Tag
der Erinnerung an unsere jüdischen Wurzeln zu begehen. Die SBK stimmte zu,
ab 2011 einen Dies Iudaicus einzuführen. Datum und Ausgestaltung dieses
Tages werden von der Jüdisch/Römisch-katholischen Gesprächskommission
beraten.
- Der Jahresbericht 2008 der Bischöflichen Nationalkommission Justitia et
Pax wurde zustimmend zur Kenntnis genommen.
Ernennungen
- Abbé Jean Jacques Theurillat, Delsberg, und Dr. Christian Cebulj,
Professor für Religionspädagogik und Katechetik an der Theologischen
Hochschule Chur, wurden zu Mitgliedern der Evangelisch/Römisch-katholischen
Gesprächskommission der Schweiz (ERGK) ernannt.
- Die SBK berief Dr. Christine Lienemann, Professorin für Ökumene, Mission
und interkulturelle Gegenwartsfragen, Basel, zum Mitglied der Arbeitsgruppe
Asiatische und afrikanische Religionen.
- Zu Mitgliedern der Medienkommission ernannt wurden Patrizio Tito
Malaguerra, Cureglia TI, Bernard Litzler, Lausanne VD, und Werner De
Schepper, Olten SO.
- Mitglieder der Expertenkommission Kirche-Staat sind Professor Dr. Libero
Gerosa (Präsident), Lugano, Professor Dr. Yvo Hangartner, Gossau SG, Dr.
Philippe Gardaz, Lausanne, Urs-Viktor Berger, Triengen LU, Georgio Prestele,
Zürich, Bischofsvikar Dr. Martin Grichting, Chur, und Dr. Claudius
Luterbacher, St. Gallen.
- Die Bischofskonferenz bestätigte die Wahl von Dr. Arnd Bünker,
Münster/Westfalen, zum Leiter des Schweizerischen Pastoralsoziologischen
Instituts (spi) und zum Geschäftsführer der Pastoralplanungskommission
(PPK).
- Zum Nationaldelegierten für die Eucharistischen Kongresse ernannte die
Schweizer Bischofskonferenz Pfarrer Martin Camenzind, Cazis GR.
- Zu Mitgliedern des Schweizerischen katholischen Missionsrates berufen
wurden Schwester Wilhelma Kaspers, Ilanz GR, und Mathieu Moggi, Bellinzona.
- Die Bischofskonferenz bestätigte die Wahl von Pfarrer Andreas Gschwind,
Utzensdorf BE, zum Mitglied der Kommission Bischöfe-Priester.
Chur, 4. März 2009
Schweizer Bischofskonferenz
Walter Müller, Informationsbeauftragter
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