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Schweizer Bischofskonferenz (SBK) – Bereich Marketing & Kommunikation
Conférence des évêques suisses (CES) – Secteur marketing et communication
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Medienmitteilung
Botschaft der Schweizer Bischofskonferenz zum Welttag der Kranken 2019
(11. Februar)
Wie viele wissen, hat die Schweizerische Akademie für medizinische Wissenschaften (SAMW)
trotz Einspruchs von namhaften Institutionen wie des Berufsverbandes der Schweizer
Ärztinnen und Ärzte (FMH) eine Richtlinie herausgegeben, die von den Ärzten nicht in ihr
Standesrecht übernommen wurde. Unter dem nicht eingrenzbaren Begriff von «unerträglichem
Leiden» soll nach den SAMW Richtlinien die Beihilfe zum Suizid durch Ärzte ausgeweitet
werden. Dabei wurde der Geltungsbereich auf Kinder und Jugendliche jeden Alters sowie auf
geistig und psychisch Kranke und mehrfach Behinderte erweitert.
Jedes Jahr sterben mehr Menschen durch Suizid als durch Gewalttaten, Verkehrsunfälle und
illegale Drogen. Um die Öffentlichkeit auf die Verdrängung des Problems aufmerksam zu
machen, wird seit 2003 alljährlich der Welttag der Suizidprävention veranstaltet. Der
Widerspruch ist offensichtlich: Auf der einen Seite soll der Suizid präventiv verhindert
werden, auf der anderen lässt man die Suizidbeihilfe bei der Präventionsfrage aussen vor.
Es stellte sich die Frage: Gibt es einen «guten» (in Anführungs- und Schlusszeichen) bzw.
gerechtfertigten Suizid, für welchen sich die Organisationen für Suizidbeihilfe stark
machen, und einen «schlechten», präventiv zu verhindernden, welchen die staatlichen
Präventionsbemühungen verhindern wollen?
Die Akzeptanz der ersteren wird mit den Begriffen «selbstbestimmt» und «unerträglichen
Leiden» bzw. «Autonomie» propagiert. Die letzteren sollen unbedingt vermieden werden, weil
genau jene Gründe, welche für die Suizidbeihilfe als Rechtfertigung angeführt werden, hier
in Frage gestellt werden: Selbstbestimmung und Autonomie, weshalb fürsorgliche und
präventive Massnahmen zu treffen sind. Warum geschieht dies nicht auch bei der
Suizidbeihilfe? Jeder Suizid wird selbstverfügt und vom Suizidenten wegen subjektiv als
nicht weiter tragbar eingeschätzten Leiden und Belastungen gewählt. In den meisten Fällen
ist er auch geplant. Sozialpsychologische Faktoren, die bei allen Suiziden als
freiheitsmindernde Faktoren angeführt werden können, gehören auch zum sogenannten
Bilanzsuizid im Alter.
Jeder Suizid ist immer eine Art subjektiver Bilanz mit tödlichem Ausgang. Noch einmal:
Warum sollen die einen Suizide aus den genannten Gründen präventiv vermieden, die anderen
vereinsmässig organisiert und legitimiert werden? Die zuerst propagierten, engen Grenzen
für die Suizidhilfe haben sich, wie man sieht, als vollkommene Illusion und bewusste
Täuschung herausgestellt: Die schiefe Ebene, vor der von Anfang an gewarnt wurde, hat sich
als eine tatsächliche erwiesen trotz aller gegenteiligen Behauptungen.
Menschliches Leben ist aus christlicher Sicht verdanktes Leben, Gabe Gottes. Leiden an
abnehmenden Lebenskräften im Alter, an Krankheiten und im Sterben gehören zur
Geschöpflichkeit (Kontingenz) des Menschen. Sie sollen so gut wie möglich gelindert
werden. Nach christlicher Lehre haben auch Leiden eine besondere Bedeutung im Heilsplan
Gottes mit den betroffenen Menschen.
Das Wohl des Kranken kann nicht in der Auslöschung seiner Existenz liegen. Die Sorge für
die Kranken muss aus christlicher Sicht über allem stehen, denn Gesundheit und Krankheit
sind «relational». Sie hängen «von den zwischenmenschlichen Beziehungen ab und brauchen
Vertrauen, Freundschaft und Solidarität (Papst Franziskus).» Und dies muss in unserem
Kontext in einem Ausmass geschehen, dass kein Mensch auf den Gedanken kommt, sein Leben
wegzuwerfen. Papst Franziskus erinnert in seiner diesjährigen Botschaft zum Welttag der
Kranken daran, dass unser Leben «weder Besitz noch Privateigentum» ist und sich deshalb
jeder Manipulation entzieht. «Das Leben ist eine Gabe Gottes; der heilige Paulus mahnt:
‘Was hast du, das du nicht empfangen hättest?’ (1 Kor 4,7)». Der Papst erwartet von uns
eine allumfassende und gratis verschenkte Nächstenliebe. Mutter Teresa ist für ihn eine
Verkörperung dieser Liebe. Sie «hilft uns zu verstehen, dass das einzige Kriterium des
Handelns die allen umsonst geschenkte Liebe sein muss!»
Mit den besten Segenswünschen und im Namen der Schweizer Bischofskonferenz.
✠ Dr. Marian Eleganti OSB
Weihbischof von Chur
Bereichsverantwortlicher der SBK
Link zur Mediencommuniqué<http://www.bischoefe.ch/content/view/full/13472>
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Encarnación Berger-Lobato
Leiterin Marketing und Kommunikation
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