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Freiburg, 1. Dezember 2005
Verlautbarung der drei Landeskirchen zum internationalen Menschenrechtstag
am 10. Dezember 2005
Liebe Schwestern und Brüder
Der internationale Menschenrechtstag vom 10. Dezember ist für uns Christen
erneut eine Gelegenheit, Gott für die uns allen gleichermassen verliehene
Würde, zu danken. Dieser Tag soll uns Anlass sein, uns gegenseitig zum
Einsatz für die zunehmende Geltung und Umsetzung der Menschenrechte
anzuspornen.
Das Thema Menschenrechte hat unsere drei Landeskirchen dieses Jahr stark
beschäftigt, besonders im Bereich des Asyls. Der Schweizerische Evangelische
Kirchenbund, die Schweizer Bischofskonferenz und die Christkatholische
Kirche der Schweiz haben wiederholt zu einer gerechten und angemessenen
Flüchtlings- und Asylpolitik aufgerufen, zuletzt im Mai dieses Jahres
zusammen mit dem Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund in einem Brief
an die Staatspolitische Kommission des Nationalrats im Hinblick auf dessen
Debatte zur Asyl- und Ausländergesetzgebung. Wir hatten uns darin u. a. für
die Beibehaltung der Sozialhilfe an abgewiesene Asylbewerberinnen und
-bewerber, gegen eine Schwächung des verfassungsmässig garantierten Rechts
auf Nothilfe, für verbesserten Familiennachzug und Arbeitszulassung bei
angenommenen Flüchtlingen wie auch gegen die so genannte vorläufige
Aufnahme von Asyl beantragenden Menschen ausgesprochen. Leider können nicht
alle aufgenommen werden, aber ihre Würde muss immer bewahrt bleiben. Das
Prinzip der Rechtsstaatlichkeit muss in allen Prozessen gewahrt bleiben. Die
Probleme, die ursächlich hinter einem Asylantrag stehen, sind komplex,
meist nur sehr schwer zu lösen und erfordern mutiges Handeln. Die Charta
Oecumenica, die die drei Landeskirchen letzten Januar unterzeichnet haben,
stellt dazu fest: Zur Versöhnung gehört es, die soziale Gerechtigkeit in
und unter allen Völkern zu fördern, vor allem die Kluft zwischen Arm und
Reich sowie die Arbeitslosigkeit zu überwinden. Gemeinsam wollen wir dazu
beitragen, dass Migranten und Migrantinnen, Flüchtlinge und Asylsuchende in
Europa menschenwürdig aufgenommen werden. Gerechtigkeit, Rechte und
Pflichten, wie sie uns das Evangelium von Jesus Christus lehrt, sind
unteilbar, bedingen einander und können nicht gegeneinander ausgespielt
werden.
Wir wollen Sie, liebe Mitchristinnen und Mitchristen, anlässlich des
Menschenrechtstages 2005 ermutigen, sich an Ihrem Ort und gemäss Ihren
Möglichkeiten weiterhin und verstärkt für eine menschenwürdige Behandlung
von Ausländerinnen und Ausländern in unserem Lande einzusetzen. Die
diesjährige Aktion zum Menschenrechtstag von ACAT-Schweiz, Justitia et
Pax, Pax Christi und Amnesty International Schweizer Sektion zum Thema Auch
Asylsuchende haben Rechte! will uns dazu Anstösse geben.
Wir wünschen Ihnen, liebe Schwestern und Brüder, Ihren Gemeinden und
Familien eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit!
Bischof Amédée Grab, Präsident SBK
Pfarrer Thomas Wipf, Präsident des Rates SEK
Bischof Fritz-René Müller, Christkatholische Kirche der Schweiz