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Schweizerischer
Evangelischer Kirchenbund
Schweizer
Bischofskonferenz
Medienmitteilung
Bern,
5. Dezember 2007
Wer
am Sonntag arbeitet, fehlt
Der
Schweizerische Evangelische Kirchenbund (SEK) und die Schweizer
Bischofskonferenz (SBK) nehmen den Entscheid des Ständerates für eine
limitierte Anzahl von Ladenöffnungssonntagen zur Kenntnis. SEK und SBK fordern
jedoch ausdrücklich, den Sonntagsschutz nicht weiter zu relativieren.
Der Ständerat hat heute eine parlamentarische Initiative gutgeheissen, nach der
die Kantone pro Jahr bis zu vier Ladenöffnungssonntage selbst festlegen können.
Die vorgeschlagene Änderung betrifft die Vorschriften im Arbeitsschutzrecht.
Der Schweizerische Evangelische Kirchenbund (SEK) und die Schweizer
Bischofskonferenz (SBK) nehmen die Initiative zur Kenntnis, die eine
parlamentarische Mehrheit hinter sich gebracht hat. Für die Kirchen ist
wichtig, dass die Kantone die Bewilligung weiterer Sonntagsverkäufe, die laut
geltendem Recht schon jetzt mit Begründung möglich sind, sehr restriktiv
handhaben. Der Sonntagsschutz darf nicht weiter relativiert werden. Entsprechend
muss die Höchstzahl von vier verkaufsoffenen Sonntagen pro Jahr gewahrt
bleiben. Jede weitere Liberalisierung wird von den Kirchen abgelehnt.
Der Sonntag ist für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer da. Wer am Sonntag
arbeitet, fehlt: in der Gemeinschaft der Familie, beim Zusammensein mit
Gleichgesinnten und Freunden, in der Kirche, beim Sport. Von
Ladenöffnungssonntagen betroffen sind zudem vor allem sozial schwächere
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus dem Niedriglohnsektor. Der verstärkte
Blick auf Konsumgewohnheiten missachtet dabei die Bedeutung des Sonntags für
eine ausgewogene Balance zwischen Ruhe und Arbeit. Eine Gesellschaft, die sich
keine Zeit mehr nimmt, um zur Ruhe zu kommen und sich zum Beispiel in
Gottesdiensten ihrer Tradition und Herkunft zu vergegenwärtigen, setzt die
eigenen Fundamente aufs Spiel.
Die Kirchen verweisen auf das Menschenrecht auf freie Religionsausübung. Dieses
Recht wird durch die Aushöhlung des Sonntagsschutzes angegriffen, da der
Sonntag der Tag des christlichen Gottesdienstes ist. Zudem stellt für grosse
Teile der Bevölkerung der Sonntag ein wichtiges Kulturgut dar. Daneben warnen
SEK und SBK vor einer Konzentration der Ladenöffnungssonntage auf den Advent.
Die Adventszeit weist auf die weihnachtliche Erinnerung der Geburt Jesu Christi
hin. Es ist die Aufgabe der Politik, die Bedürfnisse der gesamten Bevölkerung
zu berücksichtigen und den Adventssonntagen ihren Charakter als Tage der
Besinnung zu belassen.
Schon 2005 haben sich die Kirchen eingehend zur gesellschaftlichen und
kirchlichen Bedeutung des Sonntags geäussert. Die Überlegungen in der dort
veröffentlichten ökumenischen Broschüre «Sonntag
schützen, Gemeinschaft stärken» haben nichts von ihrer Aktualität verloren.
Hinweis: Die Broschüre «Sonntag
schützen, Gemeinschaft stärken» sowie den Flyer zur Kampagne von 2005 erhalten Sie
gratis über www.sek.ch.
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Simon Weber
Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund, Leiter Kommunikation
Tel + 31 370 25 01
Fax + 31 370 25 80
Mobil + 78 739 58 53
simon.weber@sek.ch
Walter Müller
Pressesprecher und Informationsbeauftragter der SBK
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