Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund
Schweizer Bischofskonferenz
Christkatholische Kirche der Schweiz


Medienmitteilung
Bern/Freiburg, 16. Oktober 2009


Klimagerechtigkeit: Erhebliche gesellschaftliche Anstrengungen nötig

Die Kirchen appellieren in einem Brief an die Schweizer Delegation zur Weltklimakonferenz. Die Schweiz steht eindeutig in der Pflicht, sich ohne Aufschub für verbindliche Massnahmen einzusetzen. „Noch ist es nicht zu spät für Klimagerechtigkeit.“

Mit einem Brief wenden sich heute die Kirchen an die Schweizer Delegation zur Weltklimakonferenz „COP 15“, die im Dezember 2009 in Kopenhagen stattfinden wird.

Klimapolitik muss sachgerecht und menschengerecht sein: Sie muss den wissenschaftlichen Konsens zum Klimawandel respektieren und die Rechte der Hauptbetroffenen verteidigen. Dabei sind die Lasten gerecht zu verteilen. „Die Schweiz steht diesbezüglich eindeutig in der Pflicht“, heisst es in dem vom Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund, der Schweizer Bischofskonferenz und der Christkatholischen Kirche der Schweiz unterzeichneten Brief. Ein grosses Innovationspotential wartet darauf, diese Pflicht als Chance zu nutzen.

Die Kirchen haben schon während der Ersten Europäischen Ökumenischen Versammlung in Basel 1989 eindrücklich vor den Folgen des Klimawandels gewarnt. Heute stellen sich die Szenarien noch alarmierender dar, wenn die Politik nicht schnell und konsequent reagiert. Die Kirchen sprechen sich dabei für eine Treibhausgasreduktion um 40% für den Zeitraum 1990-2020 im Inland aus. Zusätzlich soll die Schweiz einen Beitrag in der gleichen Grössenordnung für Reduktions- und Anpassungsmassnahmen im Ausland leisten. Die Kirchen wissen, dass ihre Forderungen erhebliche gesellschaftliche Anstrengungen beinhalten.

Es erfordert ein hohes Mass an Mut und Verantwortung, die notwendigen Ziele und Massnahmen ohne Aufschub verbindlich zu vereinbaren. Die Kirchen appellieren an die Schweizer Delegation, sich an der Weltklimakonferenz in Kopenhagen in diesem Sinne einzusetzen. Im gleichen Sinne richten sie sich an die eidgenössischen Räte im Hinblick auf die Beratungen und Entscheidungen zur Revision des CO2-Gesetzes.

Diese Anliegen werden durch kirchliche Vertreter auch auf dem „Fest für eine wirksame Klimapolitik“ auf dem Bundesplatz in Bern am Samstag, 17. Oktober 2009, vertreten.

Hinweis: Der Brief der Kirchen an die Schweizer Delegation zur Weltklimakonferenz COP 15 in Kopenhagen steht auf
www.sek.ch bereit.

Medienkontakt:

Simon Weber, (SEK), Tel. 078 739 58 53
Walter Müller (SBK), Tel. 079 446 39 36